Schon seit gut zwei Jahren wird in den Medien immer wieder über Galileo berichtet, dem europäischen Navigationssystem. In so manchem TV-Ratgeber hat man sich schon die Frage gestellt, ob es überhaupt noch Sinn macht, ein GPS-Navigationssystem zu kaufen, weil möglicherweise schon bald das (angeblich sehr viel genauere) Galileo System zu Verfügung steht. Derartige Ratgeberbeiträge helfen dem Verbraucher natürlich nur wenig – noch gibt es keine Alternative zu GPS.
Doch nicht nur Europa arbeitet an einem eigenen Satellitennavigationssystem. Dem aus den USA stammenden GPS System sitzt ein alter Gegner im Nacken: Russland will mit Glonass ein eigenes System etablieren – und scheint damit schon wesentlicher weiter vorangeschritten zu sein, als es wir Europäer sind.
Die GPS Technologie des Erzfeindes USA scheint den Russen ein Dorn im Auge zu sein. Denn tatsächlich es nun ein Wirtschaftsboss gewagt, den Herstellern von Smartphones zu drohen: Sollten Smartphones nicht künftig mit Glonass Technologie ausgestattet sein, drohen hohe Importzölle oder sogar ein Importverbot. Wie heise schreibt, ist diese Drohung ernst zu nehmen. Regierungschef Wladimir Putin hat sich zu diesem Thema geäußert und spricht sich für eine gesetzliche Regelung aus.
Ob sich Unternehmen wie Apple, Nokia oder Samsung dieser Weisung fügen werden, bleibt natürlich abzuwarten. So stellt sich beispielsweise die Frage, ob es sich für die Smartphone-Hersteller überhaupt lohnt, diesen Weg zu gehen und tatsächlich Geräte mit eigener Navigation für den russischen Markt zu produzieren. Letzteres ist wohl eher unwahrscheinlich. Wie dem heise Beitrag zu entnehmen ist, rechnen Experten nicht damit, dass es sich für Apple rechnen würde, eine Russland-Variante des iPhones zu entwickeln und zu fertigen.