Endlich ermöglicht Microsoft dem Outlook Social Connector eine Anbindung von Facebook und Windows Live unter Office 2003 und 2007. Profil-Informationen, Fotos und Status-Updates aus den Social Networks behält man so in Echtzeit direkt aus Outlook heraus im Blick. Diese Anbindung ist überfällig.
Microsoft Outlook ist nach wie vor für viele Menschen das zentrale Tool für Kommunikation, Kontakte, Termine und Notizen. Für die Digital Natives und die Intensivnutzer des Web 2.0 sind Soziale Netzwerke wie Facebook zum Dreh- und Angelpunkt ihres sozialen Lebens geworden. Outlook wird damit nicht überflüssig, schon gar nicht für professionelle Anwender, doch auf eine Verbindung mit den Sozialen Netzwerken zu verzichten, wäre absolut unzeitgemäß.
„Das Bedürfnis, digitale Informationen über verschiedene Kanäle mit anderen zu teilen, wächst stetig, ganz gleich ob in der privaten oder beruflichen Sphäre“, erklärt Christian Mehrtens, Direktor Business Group Information Worker der Microsoft Deutschland GmbH. „Durch die Verbindung von Outlook mit Windows Live und Facebook verfügen unsere Anwender jetzt über eine Kommunikationszentrale zur Pflege und Weiterentwicklung ihrer digitalen Identität.“
Insofern ist es folgerichtig, dass der Outlook Social Connector von Anfang an Bestandteil der neuen Version Office 2010 ist. Mit der neuen Version des Outlook Social Connectors und den neuen Plug-ins erhalten Outlook 2003 und 2007 Anschluss an das weltgrößte Social Network und an die konzerneigene Plattform Windows Live. Während an Facebook kein Weg vorbei führt, wundert es, dass Windows Live nicht schon viel früher ein eigenes Plug-in erhalten hat. Die erste Verbindung ging Outlook mit dem Business-Netzwerk LinkedIn ein, es folgte der einstige Marktführer der Sozialen Netzwerke, MySpace. Ein entsprechendes Plug-in für XING ist immer noch nicht verfügbar, wird jetzt aber erneut angekündigt. Immerhin dürfte der Anteil der Outlook-Anwender unter den XING-Mitglieder besonders hoch sein.
Es ist schwer zu sagen, wer von dieser Form der Vernetzung am meisten profitiert. So wichtig es für Microsoft ist, den Anschluss im Social Web nicht zu verlieren, sollte nicht übersehen werden, wie bedeutsam eine Anbindung an Plattformen wie Outlook für die Social Networks ist. Für MySpace beispielsweise ist es die große Chance, im Bewusstsein seiner nur wenig oder gar nicht mehr aktiven Mitglieder zu bleiben.
Mit Outlook als Mittler verringert sich möglicherweise sogar der Größenvorteil von Facebook gegenüber MySpace: Der Outlook-Nutzer kann aus einem Programm, das er sowieso jeden Tag verwendet, auch die Kontakte auf Basis der Beziehungen aus dem kleineren Netzwerk pflegen. Er muss dazu nicht die Website von MySpace besuchen. Wo man einen Kontakt hat, rückt damit ein Stück in den Hintergrund.
Die Websites der Social Networks nicht mehr besuchen zu müssen, ist entscheidend für ihren langfristigen Erfolg. Wie Facebook sich dieses Jahr ins Web hinein ausgedehnt hat, ist auf zum Teil auf heftige Kritik gestoßen. Über das Wie sollte man streiten, doch allein schon um in Zukunft noch relevant zu sein, ist diese Ausdehnung erforderlich. So ist davon auszugehen, dass sich die Zeit, die die Menschen auf Facebook und anderen Sozialen Netzwerken verbringen, stark verringern wird. Es kommt die Zeit, da ist das Ganze weder neu noch ist es cool, auf diesen Plattformen viel Zeit zu verbringen.
Das macht nichts, schließlich muss man auch nicht die ganze Zeit über telefonieren oder stundenlang vor dem Telefon sitzen und sozusagen aktiv darauf warten, dass jemand anruft. Wer würde ganz auf sein Telefon verzichten, nur weil er es relativ wenig nutzt? Ein anderes Beispiel: Wer seine Status-Updates in Facebook über ein Programm wie TweetDeck aktualisiert, ist möglicherweise ein besonders engagiertes Facebook-Mitglied, besucht die Website aber vielleicht nur selten.
Bei Twitter (und da bleiben wir bei TweetDeck) ist längst zu sehen, dass Nutzen und Bedeutung der Microblogging-Plattform gerade durch die Möglichkeit, sie „von außerhalb“ verwenden zu können, enorm gestiegen sind. Eine Entwicklung in diese Richtung eröffnet den Sozialen Netzwerken nicht bloß neue Chancen, sondern sichert ihr Überleben.
Habt Ihr Euer Outlook schon mit Facebook oder anderen Social Networks verbunden?