Bereits im vergangenen Jahr machte Microsoft deutlich, dass man Nintendo den Markt mit bewegungsgesteuerten Konsolenspielen nicht ohne weiteres überlassen wird. Man stellte mit Project Natal eine Bewegungssteuerung vor, die auf der Xbox ganz neue Spiele ermöglicht. Hierbei setzte Microsoft auf eine ganz andere Technologie und sorgte damit schnell für Schlagzeilen. Während bei der Nintendo Wii auf Bewegungscontroller gesetzt wird, kommt Project Natal ohne Controller aus – die Bewegungen von Personen werden über visuelle Sensoren erfasst.
Nun ist es soweit: Project Natal kommt in den Handel – wenn auch unter einem anderen Namen. Microsoft hat die Entscheidung getroffen, der neuen Steuerung den Namen Kinect zu verleihen. Anders als bei Nintendo ist Kinect kein zentraler Bestandteil der Konsole. Stattdessen handelt es sich um eine Ergänzung, mit welcher das Einsatzspektrum der Xbox erweitert werden kann. Die neue Steuerung soll im November in den Handel kommen. Zum Preis hat sich der Konzern bisher nicht geäußert.
Umgekehrt verhält es sich bei der überarbeiteten Version der Xbox 360: Wie Microsoft bekannt gab, wird die Konsole künftig 299 US-Dollar kosten – in Deutschland soll der Preis voraussichtlich bei 299 Euro liegen. Zum Termin der Markteinführung wurden allerdings keine Angaben gemacht. Es ist jedoch damit zu rechnen, dass die Einführung schon bald erfolgt.
Die überarbeitete Xbox 360, die auch als „Slim“ Version bezeichnet wird, fällt zunächst durch ihre neuen Abmessungen auf. Die Konsole nimmt weniger Platz in Anspruch und soll außerdem leiser geworden sein. Außerdem wurde ihr eine größere Festplatte verpasst: Künftig bietet die Konsole satte 250 GB Speicher. Um die Connectivity zu verbessern, wurde ihr ein WLAN-Adapter nach 802.11n Standard implantiert.
Interessant ist vor allem die Frage, wie die neue Steuerung (die natürlich nur in Verbindung mit speziellen Titeln genutzt werden kann) bei den Xbox Fans ankommt. Bisher hatte die Xbox eine gänzlich andere Zielgruppe als Nintendo. Falls die Steuerung überzeugt, bestände die Möglichkeit, dass die Xbox in Verbindung mit Kinect zu einer richtigen Familienkonsole wird und somit ihr Gamer-Image zumindest ein wenig ablegt.