Gute Nachrichten für die Anbieter digitaler Inhalte: Im ersten Vierteljahr 2010 ist der Markt für bezahlte Downloads um satte 59 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal gewachsen. Der Umsatz erreichte 94 Millionen Euro. Durchschnittlich geben die Käufer pro Download 4,49 Euro aus.
Alle möglichen Arten von Inhalten sind im Internet zwar relativ einfach illegal und somit kostenlos zu bekommen, doch der Trend zur Nutzung von kostenpflichtigen Angeboten verstärkt sich. Auf Basis von durch die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) erhobenen Daten meldet der BITKOM ein sehr erfolgreiches Quartal für den Download-Markt.
Die Entwicklung ist zwar schon lange positiv, doch so starke Zuwächse gab es seit Jahren nicht mehr: Im Jahresvergleich legte der Markt für bezahlte Downloads im ersten Quartal 2010 um 59 Prozent zu, die Umsätze erreichten 94 Millionen Euro. Für Software, Hörbücher, Spiele, Videos und natürlich Musik in digitaler Form geben die Verbraucher immer mehr Geld aus, noch nie waren die kostenpflichtigen Angebote so beliebt wie heute.
„Mehr als 21 Millionen Mal haben die Deutschen in den ersten drei Monaten entsprechende Dateien aus dem Internet auf ihre PCs geladen“, schreibt der BITKOM. „Dank schneller Internet-Zugänge und einem breiten, attraktiven Angebot setzt sich der Höhenflug bei Downloads fort“, kommentiert BITKOM-Vizepräsident Achim Berg. Zwischen Januar und März 2010 kostete ein Download im Durchschnitt 4,49 Euro, wenn man alle Produktgruppen berücksichtigt.
Auffällig ist die ungleiche Verteilung zwischen den Geschlechtern: Zwei Drittel der bezahlten Downloads wurden von Männern vorgenommen, nur 37 Prozent von Frauen. Die Digital Natives sind zwar stark vertreten, was darauf hoffen lässt, dass junge Menschen trotz des großen Gratis-Angebots eine Zahlungsbereitschaft für Inhalte entwickelt haben. Immerhin 58 Prozent der kostenpflichtigen Downloads wurden indes von Menschen über 30 Jahren getätigt, was nebenbei einmal mehr zeigt, wie weit das Internet im Alltag nicht nur junger Menschen verwurzelt ist.
Der Rückblick auf 2009 wird die Anbieter ebenfalls freuen, denn es gab Zuwachsraten im zweistelligen Bereich. In Deutschland wurden im vergangenen Jahr Downloads im Wert von 249 Euro getätigt, was einem Plus von 19 Prozent gegenüber 2008 entspricht. Gleichzeitig nahm die Zahl der Downloads um 29 Prozent auf 62 Millionen zu.
Beim BITKOM erwartet man durch die weitere Verbreitung mobiler Endgeräte weiter steigende Downloadzahlen: „Künftig kommen vermehrt mobile Geräte für Downloads zum Einsatz“, erklärt Berg. Mobiltelefone mit UMTS können in einigen Teilen Deutschlands schon Downloads mit Geschwindigkeiten vornehmen, die mit DSL-Anschlüssen vergleichbar sind.
Durch den Start des UMTS-Nachfolgers LTE steigen die mobil verfügbaren Bandbreiten stark an, die Frequenzen für die neuen Mobilfunknetze wurden von der Bundesnetzagentur vor kurzem für fast 4,4 Milliarden Euro versteigert. Neben den höheren Geschwindigkeiten bei der mobilen Internetnutzung wirken sich neue Smartphones, E-Book-Lesegeräte und natürlich Tablet-Computer wie das iPad und andere Media-Tablets positiv auf den Markt für bezahlte Downloads aus. Berg: „Die neuen mobilen Geräte sind sofort nach dem Einschalten verfügbar und haben große, gut lesbare Bildschirme. Sie sind damit ideal für Downloads nicht nur von Musik, sondern auch von Texten und Filmen.“
Gebt Ihr Geld für Downloads aus, wie viel und wofür?