Seit Tagen ist die Aschewolke des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull das beherrschende Thema in den Medien. Zumindest für Geschäftsreisende bzw. Unternehmen bietet sich die Chance, das Thema Videokonferenzen auf die Tagesordnung zu setzen. Viele Geschäftsreisen könnten durch Videokonferenzen ersetzt werden, was die Umwelt schonen und Kosten sparen würde.
Nur am Telefon miteinander zu sprechen ist schon etwas anderes, als sich persönlich mit seinem Gesprächspartner zu treffen. Moderne Videokonferenzsysteme kommen der Situation eines persönlichen Gesprächs unter Anwesenden jedoch schon sehr nahe. Obwohl die Technik inzwischen weit entwickelt ist und breitbandige Internetverbindungen eine sehr gute technische Qualität bei Videokonferenzen bzw. Videochats ermöglichen, nutzen noch viel zu wenige Unternehmen die Chancen auf diesem Gebiet.
Die Flugverbote nach dem Vulkanausbruch auf Island sorgen aktuell aber für eine erhöhte Nachfrage, meldet der BITKOM. Die Anbieter von Videokonferenzsystemen nutzen die Gelegenheit, um zusätzlich durch Sonderaktionen auf sich aufmerksam zu machen.
„Wer das erste Mal an einer Video-Konferenz mit den neuen Highend-Geräten teilgenommen hat, will am Ende des Gesprächs seinem Gesprächspartner die Hand schütteln – er hat schlicht vergessen, dass der Partner mehrere tausend Kilometer weit weg in einem gleichgestalteten Raum sitzt“, sagte BITKOM-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer. In den letzten Jahren konnten die Hersteller von Videokonferenztechnik die Qualität ihrer Produkte steigern, außerdem profitiert die Branche von steigenden Bandbreiten bei Internetzugängen. Verzögerungen gehören der Vergangenheit an, Bilder in HD-Qualität werden Standard.
Nach BITKOM-Angaben führt bereits jedes große Unternehmen mit internationalen Geschäftsaktivitäten Videokonferenzen durch, aber noch viel zu selten. In mittelständischen Unternehmen kommt Videokonferenztechnik sogar nur selten zum Einsatz. „Hier werden Chancen verpasst, auf die wir anlässlich der aktuellen Einschränkungen im Luftverkehr aufmerksam machen möchten“, so Scheer.
Je nach inividuellen Anforderungen und Budget haben Unternehmen die Wahl zwischen ganz unterschiedlichen Lösungen. Fest installierte Hightech-Räume können sich viele Unternehmen nicht leisten, doch eine Webcam kostet kaum etwas, in heutige Notebooks und Netbooks sind sie bereits eingebaut. Einfache Webcams sind bereits für 10 Euro zu bekommen, Webcams mit HD-Qualität kosten natürlich mehr, sind aber für jeden erschwinglich.
„Unabhängig von der aktuellen Notsituation sollten Videokonferenzen grundsätzlich Standard für die Zusammenarbeit innerhalb und zwischen Unternehmen werden“, meint Scheer. Unter Bezug auf Daten der Umweltstiftung WWF geht der BITKOM davon aus, dass durch den Einsatz von Videokonferenztechnik so viel CO2 eingespart werden könnte, wie alle Autos in Deutschland im ganzen Jahr erzeugen, falls nur auf jede zweite Geschäftsreise verzichtet würde. Dieser große Schritt zum Schutz der Umwelt bietet gleichzeitig großes Sparpotenzial für Unternehmen.
Übrigens: Morgen am 22. April ist wieder Earth Day. Letztes Jahr haben wir an diesem Tag hier im Blog über moderne Kommunikationsmittel als Beitrag zum Umweltschutz geschrieben. Nicht nur viele Geschäftsreisen können dank moderner Kommunikationstechnik eingespart werden, die werktägliche Reise zum Arbeitsplatz muss in vielen Bereichen auch nicht sein. Telearbeit bietet ebenfalls neben Chancen beim Umweltschutz großes Sparpotenzial für Unternehmen.
Was sind Eure Erfahrungen mit Videokonferenzen bzw. Videochats im beruflichen Umfeld?