Besonders in der Blogsphäre wurde intensiv über den Palm Pre berichtet: Das Interesse am Smartphone war immens groß. Auch sonst kam das Gerät in den Medien sehr gut davon – allerdings konnte der Buzz nicht dazu beitragen, das neueste Palm Smartphone zu einem Kassenschlager zu machen. Ganz im Gegenteil: Der Verkauf könnte wesentlich besser laufen.
Ich schreibe über dieses Thema, weil gestern auf Spiegel Online ein toller Beitrag über die Unternehmensgeschichte von Palm veröffentlicht wurde. Aus dem Beitrag geht mehr oder weniger direkt hervor, dass der Palm Pre die letzte Hoffnung von Palm verkörpert, auf dem Markt zu bestehen. Sollte das Smartphone kein richtiger Kassenschlager werden, so könnte der Name Palm womöglich bald vom Markt verschwinden.
Dabei hatte alles so gut begonnen. Das Unternehmen wurde erst 1996 gegründet und konnte sich mit seiner PDA-Software einen Namen machen. Das erste Gerät, der Palm Pilot, wurde zu einem großen Hit. Auch ich besaß damals einen Palm Pilot und war mächtig stolz auf den PDA. Doch dann folgte der langsame aber sichere Absturz: Palm konnte sich im Geschäft einfach nicht behaupten und musste immer mehr Marktanteile an Konkurrenten abgeben. Vor allem Microsoft konnte sich mit Windows Mobile (das für lange Zeit das deutlich schlechtere PDA-Betriebssystem gewesen ist) auf dem Markt durchsetzen und Palm in die Ecke drängen. Zum Schluss brachte Palm sogar Smartphones auf den Markt, die mit Windows Mobile liefen – dabei hatte man sich einst mit seinem Palm OS einen Namen gemacht.
Um die Zukunft der einsteigen Organizer-Ikone ist es nicht gut bestellt. Das Unternehmen lebt von Kapital, das Investoren bereitgestellt haben. Sollten nicht bald die Gewinne sprudeln, so ist das Kapital aufgebraucht – dann müssen die Investoren entweder nachschießen oder Palm verschwindet womöglich für immer von der Bildfläche.
Aus meiner Sicht wäre es schade, wenn es soweit kommt. Auf der anderen Seite bestimmt der Markt über die Zukunft von Unternehmen. Es ist nun einmal so, dass Palm wichtige Trends verschlafen hat und daher nur suboptimal aufgestellt ist. Zumal die einsteigen Anhänger der Marke nicht gerade für Unterstützung sorgen: Obwohl ich im Lauf der Zeit mehrere Palm Geräte (PDAs und Smartphones) besaß, habe ich mir den Palm Pre nicht gekauft. Denn letztlich konnte mich das Gerät nicht überzeugen.