Google Reader Play nennt sich eine Ende der Woche vorgestellte Erweiterung für den Google Reader. Das noch im Beta-Status befindliche Produkt macht aus trockenen Feeds eine Diashow zum Zappen und Entdecken. Vor allem auf Tablets und Fernseher mit Internetzugang könnte Google Reader Play für gute Unterhaltung sorgen.
Das ist genau das Richtige fürs Wochenende! Dieser Gedanke gab für mich den Ausschlag, Euch Google Reader Play heute zu empfehlen. RSS-Reader sind ansonsten ja ein sehr nützliches Werkzeug, um die Informationsflut im Internet für sich selbst zu kanalisieren. Leider ist den meisten Nutzern RSS noch fremd. Vielleicht ändert sich das sogar ein Stück weit mit Google Reader Play, doch in erster Linie geht es um Unterhaltung und das Entdecken von Inhalten, die andere Nutzer für interessant halten.
Um Ausreden vorzubeugen: Ihr müsst keine Nutzer des normalen Google Readers sein, um Google Reader Play auszuprobieren. Noch nicht einmal ein Google-Konto ist vonnöten, obwohl sich damit auf Dauer anpassen lässt, was man zu sehen bekommt.
Ruft Ihr Google Reader Play das erste Mal auf, ist die Kategorie „Recommended“ voreingestellt. Ihr blättert Euch also durch die Inhalte, die andere Nutzer empfohlen haben. Das Besondere an Google Reader Play ist die große Darstellung von jeweils einem Element als großes Bild. Das erinnert an ein Online-Fotoalbum, durch das man sich Bild für Bild durchblättert, wobei sich am unteren Bildrand ein Filmstreifen mit kleinen Vorschaubildern befindet. Überhaupt liegt der Schwerpunkt auf Fotos, Grafiken und Videos.
Angezeigt wird nur ein Ausschnitt aus einer Webseite, also etwa ein Cartoon, ein Foto oder ein Video, wobei es einen noch wenig ausgereiften „Read More“-Link sowie die Möglichkeit gibt, durch einen Klick auf das große Bild direkt zur Webseite zu gelangen, es öffnet sich dafür ein neues Browser-Fenster. Anstatt selbst zu blättern, kann man eine Slideshow starten.
Welche Arten von Inhalten im Stream erscheinen, legt man über die Auswahl aus zehn Kategorien fest. Wer eingeloggt ist, hat noch mehr Möglichkeiten, die ihm die drei Symbole Stern, Smiley und Diamant im unteren Bereich bieten. Der Stern dient zum Vormerken von Inhalten, die man sich später noch einmal anschauen möchte. Der Smiley ist ein „Like Button“, mit dem sich markieren lässt, dass einem dieser Inhalt gefällt. Mit dem Diamanten teilt man den jeweiligen Inhalt, das ist also einfach ein „Share Button“. Google merkt sich diese Aktionen und passt die künftige Auswahl der Inhalte entsprechend an.
Die Möglichkeiten bei Google Reader Play sind nicht sehr umfangreich, doch genau das dürfte der große Pluspunkt sein. Wer mehr Funktionen möchte, kann den klassischen Google Reader verwenden. Außerdem steht Google Reader Play ja noch am Anfang der Entwicklung (Google Labs).
Anstatt den großen Überblick zu bieten, stellt Google Reader Play durch seine großformatige Darstellung jeweils nur einen Inhalt in den Mittelpunkt. Das Ganze wirkt so, als ob es nicht für die Nutzung am Schreibtisch gedacht sei, sondern um sich auf einem Tablet-Computer oder einem Flachbildfernseher durchs Web zu zappen.
Internet auf dem Fernseher wird in nicht so ferner Zukunft völlig normal sein, dank des iPad Hypes bekommen Tablets jetzt endlich viel Aufmerksamkeit. Auf kleinen Bildschirmen oder von der Couch aus (bis zum Fernseher sind es ein paar Meter) benötigt man eine andere Form der Darstellung als am Monitor auf dem Schreibtisch.
Wie gefällt Euch Google Reader Play? Könnten sich damit vielleicht sogar Menschen für RSS-Reader interessieren, die vorher gar nichts damit anfangen konnten?
März 13th, 2010 at 11:34
Ist mir zu verspielt und für kleine Displays (ich hab’s mit einem Netbook versucht) mal gar nicht geeignet wie ich finde. Aber OK, ist ja noch neu und Beta.
März 16th, 2010 at 22:11
@Matthias: Das Verspielte ist die Stärke an Google Reader Play, finde ich. Ansonsten hat man doch den normalen Google Reader mit all seinen Möglichkeiten der ernsthaften RSS-Nutzung.
Echt, zu klein für ein Netbook-Display? Ich denk allerdings auch, dass Google Reader Play mehr fürs entspannte „Web Zapping“ von der Couch aus am großen Flachbildfernseher interessant ist.