Die Nachfrage nach legaler Musik aus dem Internet ist letztes Jahr um 40 Prozent gewachsen, so stark wie lange nicht mehr. Der Umsatz stieg auf 112 Millionen Euro. Dieses Jahr wird ebenfalls mit einem kräftigen Plus gerechnet. Es kaufen deutlich mehr Männer als Frauen Musik über das Netz.
Der Download von Songs und ganzen Alben legte 2009 um 27 Prozent auf 51 Millionen Downloads zu. Das sorgte für einen Umsatz von 112 Millionen Euro, was einen Anstieg um 40 Prozent bedeutet. Diese Zahlen nannte der BITKOM auf Basis einer Erhebung des Instituts GfK Ende der Woche.
„Der Markt für Musik-Downloads boomt stärker als erwartet“, kommentiert BITKOM-Vizepräsident Achim Berg die Entwicklung. „Von der Wirtschaftskrise ist hier nichts zu spüren. Wir rechnen auch 2010 mit einem kräftigen Plus. Immer mehr Menschen wählen ihre Wunschmusik bequem am PC aus.“
Auffallend: Mit 63 Prozent sind die meisten Kunden männlich, nur 37 Prozent der Kunden von Musik-Download-Diensten sind Frauen. Erneut größer geworden ist der Anteil der Online-Musikkäufer, die schon über 30 sind. „Bezahlte Musik-Downloads sind keine Domäne junger Anwender, sondern gewinnen gerade in höheren Altersgruppen an Beliebtheit“, so BITKOM-Vizepräsident Berg.
Die Preisentwicklung alleine kann nicht der Grund für die starken Zuwächse im Geschäft mit Song Downloads sein, denn die Preise sinken zwar, das allerdings nur sehr langsam. Vor drei Jahren kostete ein Musikstück durchschnittlich 1,14 Euro, derzeit sind es 1,08 Euro. Der Preis ist zudem von der Art der Nutzungsrechte abhängig. Musikdateien mit Digital Rights Management (DRM) sind billiger zu bekommen als kopierschutzfreie Musik, die auf jedem Gerät angehört und beliebig oft vervielfältigt werden kann.
Einen wichtigen Faktor für den Boom bei Musikdownloads sieht der BITKOM in der steigenden Zahl schneller Internetanschlüsse, mit denen sich große Dateien schnell downloaden lassen. In Zukunft, so die Prognose, werden für Song Downloads verstärkt mobile Endgeräte wie Handys und Smartphones genutzt werden. In einigen Regionen erreichen die UMTS-Mobilfunknetze bereits ähnlich hohe Bandbreiten wie DSL-Anschlüsse. Mit den Mobilfunknetzen der vierten Generation, Long Term Evolution (LTE) werden bald sehr große Bandbreiten im mobilen Internet zur Verfügung stehen.
Erinnert Ihr Euch eigentlich noch an die Diskussionen von vor einigen Jahren, ob es überhaupt eine nennenswerte Zahl von Menschen gibt, die bereit sind, Geld für Musikdateien zu zahlen? Schließlich ist es so einfach, sich die gewünschten Lieder illegal herunterzuladen.