Es ist sehr beeindruckend, wie sich die Akku-Technologie in den vergangenen Jahren entwickelt hat. Man beachte nur einmal die heutigen Handy- oder Smartphone-Akkus: Sie sind kleiner als je zuvor und trotzdem werden beeindruckende Sprech- und Stand-By Zeiten erreicht. Dasselbe gilt auch für Akkus, die sich in Laptops und Netbooks befinden: Sie stellen den Geräten eine Menge Energie zur Verfügung, damit sich die Nutzer an langen Betriebszeiten erfreuen können.
Auf der anderen Seite scheinen die Akkus längst nicht immer den Anforderungen gerecht zu werden, die in einigen Bereichen gestellt werden. Dies trifft insbesondere für den Bereich der Elektrofahrzeuge zu. Nur weil die heutigen Netbook-Akkus für Laufzeiten von bis zu 10 Stunden sorgen können, bedeutet dies noch lange nicht, dass auch ein Elektroauto 10 Stunden am Stück fahren kann. Genau betrachtet sieht es in diesem Bereich ganz anders aus: Selbst mit den Lithium-Ionen Akkus der neuesten Generation können nur vergleichsweise kurze Strecken zurückgelegt werden, weshalb der Elektromotor dem Verbrennungsmotor hinsichtlich der Reichweite einfach nicht das Wasser reichen kann.
Da nützt es auch nicht besonders viel, wenn man mehrere tausend Laptop-Akkus in einer Autokarosserie unterbringt und diese mit einer intelligenten Akku-Steuerung verbindet. Zwar hat der Tesla Roadster die Messlatte hinsichtlich der Reichweite von Elektroautos angehoben, aber selbst bei sparsamer Fahrweise lassen sich nur mittelmäßige Reichweiten erzielen.
Das britische Unternehmen Qinetiq möchte dies ändern. Wie heise berichtet, ist es dem Unternehmen für Militärtechnik gelungen, eine neue Art von Lithium-Ionen Akku zu entwickeln. Dieser Akku hebt sich gleich durch mehrere Eigenschaften von andere Lithium-Ionen Akkus ab. So ist zunächst einmal anzumerken, dass er mit einer ca. 1,5 fach höheren Energiedichte aufwartet, was letztlich bedeutet, das mehr Energie gespeichert werden kann. Hinzu kommt eine höhere Leistungsdichte: Der Akku kann schneller geladen werden und gleichzeitig auch seine Energie schneller abgeben. Diese Eigenschaften werden durch den Einsatz von Eisensulfid erlangt, das als Kathodenmaterial verwendet wird. Zudem bringt das Eisensulfid noch zwei weitere positive Eigenschaften mit sich: Es verlängert die Lebensdauer des Akkus und verringert zugleich die Herstellungskosten.
Bis jetzt klingt diese Akku-Technologie sehr viel versprechend. Natürlich bleibt erst einmal abzuwarten, ob es gelingt, entsprechende Akkus auch in der Serienfertigung zu produzieren, die später zuverlässig arbeiten. Des Weiteren stellt sich die Frage, ob diese Akkus eines Tages nicht nur in Elektrofahrzeugen, sondern auch Laptops, Mobiltelefone etc. verbaut werden.