Near me now gestartet

Geschrieben von am 09. Januar 2010 in Kategorie Web 2.0

Die mobile Suche ist um eine Attraktion reicher: US-User mit einem iPhone oder Android Handy können seit dieser Woche mit der Funktion „Near me now“ auf der mobilen Google Homepage sehr einfach verschiedene Arten von Suchen in ihrer unmittelbarem Umgebung ausführen. Das wird die Art, wie Menschen im Internet suchen, stark beeinflussen.

Nicht nur in der allgemeinen Nachrichtenflut von der CES in Las Vegas, sondern auch in den Nachrichten rund um Google geht der Start von „Near me now“ ziemlich unter. Dabei macht Google gerade wieder einen sehr bedeutenden Schritt, der das Verhalten der Menschen beeinflussen wird. Wer ein Mobiltelefon mit GPS besitzt und die mobile Startseite von Google nutzt, kennt bestimmt die Möglichkeit, den eigenen Standort bei der Sortierung der Suchergebnisse berücksichtigen zu lassen.

Neu ist, dass man direkt auswählen kann, nach dem gewünschten Begriff in der unmittelbaren Umgebung zu suchen. Über einige Kategorien wie Restaurants, Geldautomaten, Bars und Coffeeshops, die typisch für standortbezogene Suchabfragen sind, funktioniert es noch viel einfacher, weil man diese bloß aus einer Liste auszuwählen braucht. Die Ergebnisse werden zusammen mit der Information, in welcher Richtung man zum jeweiligen Treffer durchschnittlich wie lange laufen muss, gezeigt. Aber da kann man sich natürlich weiter von Google helfen lassen, schließlich ist Navigation längst ein Thema für den Konzern. Die Zahl der Reviews zu jeder Location findet sich ebenfalls mit in den Ergebnissen.

Ja, das ist von der Sache her nichts Neues, Smartphone User können ähnliche ortsbezogene Dienste längst nutzen. Bedeutsam ist die Einführung von „Near me now“ nicht nur, weil es eben bei Google passiert, sondern auch, weil Google damit seine Kernkompetenz Suche sehr viel nützlicher macht. Wenn Google in den Großhandel mit Strom einsteigt, um seinen großen Hunger nach Ökostrom billiger Stillen zu können, oder mit dem Nexus One ein Smartphone präsentiert, mag das spannender klingen als der Start von „Near me now“, doch diese beiden News zu Google aus dieser Woche sind eher unbedeutend. Und weder Stromkonzerne noch Handyhersteller laufen Gefahr, demnächst an den Rand gedrückt zu werden.

Für Dienste wie Yelp.com, den Google übernehmen wollte, wird die Luft jetzt möglicherweise sehr dünn. Schon mit den Place Pages for Google Maps ist der Suchriese einen entscheidenden Schritt zu mehr lokaler Kompetenz und Präsenz gegangen, nun gelangt eine sehr einfache Möglichkeit zur standortbezogenen Suche dorthin, wo die meisten Menschen suchen. Erst im letzten Monat zeigte die Marktforschung, dass die Seite die am meisten besuchte bei den mobilen Nutzern in den USA ist. Was hier mit einem Klick verfügbar ist und gut funktioniert, wird schnell Erfolg haben.

Das wiederum führt dazu, dass sich generell die Gewohnheiten und Erwartungen an die mobile Internetsuche auf Seiten der User verändern. (Von Location Based Services höre ich schon seit den 90ern, aber jetzt setzen sie sich durch.) Das verändert nicht nur die Art, wie Menschen online nach etwas suchen. Beim Bemühen um die eigene digitale Auffindbarkeit wird es nun viel wichtiger werden, seinen Standort zu betonen.

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  1. Mobile Google Maps Version hat 100 Millionen Nutzer | TechBanger.de says:

    […] ihrem Start vor knapp fünf Jahren erhalten hat. Mit Place Pages,”Mein Standort”,  “In meiner Nähe“, Latitude und zum Beispiel Verkehrsinfos bietet Googles Kartendienst auf dem Mobiltelefon […]

  2. telegate startet lokales Mitmach-Portal | TechBanger.de says:

    […] schläft in diesem Segment natürlich nicht: In den USA brachte Google diesen Monat die Funktion “Near me now” auf seine mobile Suchseite, mit den Place Pages for Google Maps wurde im Herbst jedoch schon ein […]