Weihnachtsgrüße per E-Mail bekommen durch Communitys und Blogs Konkurrenz. Die meisten Weihnachtsgrüße werden jedoch noch traditionell per Post verschickt. Welcher Kommunikationsweg gewählt wird, hängt sehr stark vom Alter ab.
Werden wir in 20 Jahren überhaupt noch handgeschriebene Weihnachtspostkarten per Post verschicken? Darauf geben die Zahlen einer repräsentativen Erhebung des Marktforschungsinstituts Forsa im Auftrag des BITKOM keine Antwort. Aber sie zeigen, dass die veränderten Kommunikationsgewohnheiten alte Traditionen verändern. Immerhin holt Deutschland bei der Nutzung neuer Medien ja auf.
Dieses Jahr schicken bloß noch 28 % der Befragten Weihnachtsgrüße per E-Mail, im vorigen Jahr waren es noch 33 %. Das ist jedoch keiner Rückbesinnung auf alte Traditionen geschuldet, vielmehr etablieren sich Social Networks und Blogs langsam als Wege zur Übermittlung von Weihnachtsgrüßen. Jeder zehnte Befragte hat laut Umfrage vor, „in diesem Jahr Grüße zum Fest per Internet-Eintrag auszusprechen“. Jeder Fünfte setzt bei Weihnachtsgrüßen auf SMS; MMS (2 %) spielen dagegen kaum eine Rolle. Mit Abstand (52 %) an der Spitze stehen weiterhin Brief und Weihnachtspostkarte, doch geht der Trend weg vom Postweg.
„Kaum sind E-Mails eine Alternative zur traditionellen Weihnachtskarte geworden, bekommen sie von Web-2.0-Technologien neue Konkurrenz“, kommentiert Prof. August-Wilhelm Scheer, Präsident des BITKOM. Letztes Jahr gab es bei den Festtagsgrüßen per E-Mail noch ein Plus um zwölf Prozentpunkte, aber die neueren Kommunikationswege stellen bereits eine ernsthafte Konkurrenz dar: „Für viele Teenager sind E-Mails schon eine veraltete Technologie, die sie vor allem nutzen, um sich bei ihren Tanten und Onkel für ein Geschenk zu bedanken, sagte Scheer. Während nur annähernd 30 % der Teilnehmer unter 20 Jahre Mails zu Weihnachten verschicken, steigt dieser Wert bei den Twens „auf knapp 50 Prozent und nimmt in den darüber liegenden Altersgruppen wieder stetig ab. Nur jeder zehnte Bundesbürger über 60 Jahre verschickt seine Festtagsgrüße per Mail“, schreibt der BITKOM im Pressetext.
Briefe und Postkarten schreiben vor allem ältere Menschen: 62 % der Senioren, aber nur 43 % der Teenager; Frauen (58 %) setzen mehr auf den Postweg als Männer (45 %). Insgesamt ist ein deutlicher Rückgang bei handgeschriebener Weihnachtspost per Brief oder Karte festzustellen: 2008 verschickten noch nahezu 60 % der Menschen in Deutschland auf traditionelle Weise Weihnachtsgrüße, 2009 sind es nur noch 52 %.
Die traditionelle Weihnachtspost kann wenigstens nicht in die Malware-Falle locken. Und selbst wenn sie keine individuelle Nachricht enthält, wirkt die Weihnachtspost auf Papier und Pappe noch persönlich, solange wenigstens die Unterschrift echt ist (oder so aussieht). Interessant an der Umfrage ist, dass Weihnachtspost überhaupt noch für so viele Menschen ein Thema ist. Verschickt Ihr Weihnachtsgrüße? Und wenn ja, welchen Weg wählt Ihr dafür und worüber freut Ihr Euch am meisten als Empfänger?