Wer heute ein neues Social Network aus dem Boden stampfen möchte, hat es nicht gerade leicht. Mit mehr als 149 Social Networks, die allein in Deutschland am Start sind, dürfte der deutschte Markt mehr als gesättigt sein. Konkrete Zahlen für us-amerikanischen Markt liegen mir derzeit nicht vor, doch auch dort dürfte die Situation nicht besser aussehen.
Dies scheint auch der Kreditkartenanbieter VISA erkannt zu haben: anstatt ein vollkommen eigenständiges Network zu gründen, hat es sich mit Facebook zusammengetan. Das Ergebnis der Kooperation lautet auf den Namen „Visa Business Network.“
Mit dem Visa Business Network möchte sich das Kreditkartenunternehmen an die so genannten Small Businesses wenden. Hiermit sind in erster Linie Einzelkämpfer gemeint wie zum Beispiel Handwerker, Blogger oder Programmierer. Das Visa Business Network soll den Small Businesses als Ressource dienen, um beispielsweise an neue Aufträge zu gelangen. Des Weiteren können die Mitglieder auf einen Expertenbereich zugreifen oder Services wie Google Maps nutzen.
Die Besonderheit des Networks besteht darin, dass es eine Art „Social Network im Social Network“ verkörpert. „Normale“ Facebook Mitglieder können auf das Visa Business Network nicht zugreifen – hierfür ist eine zweite Registrierung erforderlich. Ein guter Überblick über die Funktionen des Networks sowie einige Screenshots aus dem Mitgliederbereich finden sich auf insidefacebook wieder.
Um möglichst viele Mitglieder für das Visa Business Network zu finden, lockt das Kreditkartenunternehmen mit einem Advertising Guthaben für Facebook in Höhe von 100 Dollar – und zwar für die ersten 20.000 Mitglieder. Demnach stellt sich die Frage, weshalb VISA dazu bereit ist, mehr als zwei Millionen Dollar auszugeben, um auf Facebook ein Business Network zu etablieren? Ich halte es für unwahrscheinlich, dass es VISA gelingt, den Großteil der Network Mitglieder zum Abschluss eines Kreditkartenvertrags zu bewegen. Des Weiteren scheint der Nutzen, den das Visa Business Network bietet, nicht besonders groß zu sein. Deshalb halte ich es für relativ wahrscheinlich, dass sich die Geschichte zu einem Rohrkrepierer entwickelt.