Gestern wurde im SocialNetworkStrategien Blog von Matias Roskos ein Beitrag über das Crowdsourcing bei Qype sowie dessen Nutzen veröffentlicht, der mir vollkommen aus der Seele spricht. Der Beitrag zeigt sehr schön auf, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Denn auch hoch gelobte Projekte wie Qype haben so ihre Schwächen.
Im Wesentlichen wird im Blogbeitrag von Matias Roskos festgestellt, dass Qype vor allem in ländlichen Regionen gewisse Schwächen offenbart. Während man zu Großstädten viele Informationen bzw. Restaurantvorschläge, Ausgehtipps, Hotelbewertungen etc. findet, sieht es außerhalb dieser Städte ganz anders aus. Die Anzahl der verfügbaren Einträge hält sich stark in Grenzen.
Mir selbst ist es schon häufiger so gegangen, dass ich in mir unbekannten Kleinstädten unterwegs gewesen bin und kurzerhand die Mobile-Version von Qype aufgerufen habe, um Angebote in diesen Städten zu finden. Die Kleinstädte scheinen die Qype Mitglieder jedoch weniger zu interessieren: Meist ist schon nach einer handvoll Einträge Schluss. Zwar folgen teilweise noch viele weitere Einträge, die jedoch Branchenbüchern entstammen und aufgrund der fehlenden Kommentare nur selten einen Mehrwert bieten.
Ich möchte die Qype Betreiber nicht schlecht machen – es ist ganz klar, dass der Aufbau einer umfassenden Datenbank viel Zeit in Anspruch nimmt. Gerade zu den Großstädten findet man bereits viele Einträge vor, doch stellenweise ist es um das Angebot eben sehr mau bestimmt.
Aber einen Hoffnungsschimmer gibt es trotzdem: Crowdsourcing kann auch anderweitig funktionieren. Wie Roskos weiterhin in seinem Blog schildert, hat eine kurze Status-Message bei Facebook ausgereicht, um über die dortigen Kontakte wertvolle Location-Tipps zu erhalten.
Via netzwertig
August 18th, 2009 at 22:48
Da wird von Crowsourcing zu viel erwartet. Mehr Marketing und mehr Anreize kosten mehr Geld. Es ist ja nicht so, dass Web 2.0 Communitys alle ein so super Geschäftsmodell hätten, dass sie jede sinnvolle Idee finanzieren könnten.
Sicher wird Crowdsourcing oft auch in der Form missverstanden, dass Entscheider der Meinung sind, sie bekommen alles umsonst von den Usern, ohne was dafür tun zu müssen.
T-Shirts und Tassen sind ja wenigstens überhaupt eine Form der Anerkennung. Bei Qype passiert da doch eine ganze Menge, wenn man das mit den meisten Projekten, bei denen man als User etwas beisteuern „darf“, vergleicht.
Nur mal ein Gedanke: Vielleicht funktionieren Bewertungen in anonymen Großstädten überhaupt besser. Warum sollte jemand, der in einem Dorf wohnt, den einzigen Bäcker im Umkreis bewerten? Und ebenfalls spannend: Wie wirken sich negative Bewertungen auf sein sozialen Leben im Dorf aus?
Die Touristen sind da schon in einer anderen Lage, aber können die Einwohner kleiner Orte ebenso bewerten wie Großstädter?