Bereits in der vergangenen Woche sorgte MySpace für Schlagzeilen, als das Unternehmen verkündete, Stellen im großen Stil abbauen zu wollen: Rund 500 der 1.000 Mitarbeiter sollen entlassen werden. Zum damaligen Zeitpunkt wurde darauf hingewiesen, dass der Stellenabbau ausschließlich Standorte in den USA betrifft. Doch nun legt das Social Network nach: Auch außerhalb der USA soll ordentlich Personal abgebaut werden.
Die Wirtschafts- und Medienkrise scheint das Social Network mit voller Wucht getroffen zu haben. Wie TechCrunch berichtet, sollen zwei Drittel aller im Ausland tätigen Mitarbeiter entlassen werden. Konkret bedeutet dies, dass von 450 Mitarbeitern nur noch 150 Mitarbeiter übrig bleiben werden. Zugleich handelt es sich hierbei nicht nur um eine Personalentscheidung: Voraussichtlich werden mindestens vier Büros vollständig geschlossen. Die Aktivitäten in Europa sollen hauptsächlich von Berlin und London aus geleitet werden.
Eine solche Entscheidung lässt erahnen, wie viel heiße Luft in die Web 2.0 Blase gepumpt wurde. Die Erwartungshaltungen der Topmanager und Investoren waren groß und zugleich war Kapital in ausreichendem Maße vorhanden, was letzten Endes zur Entstehung großer Web 2.0 Kolosse geführt hat, die schlichtweg nicht profitabel arbeiten.
Die radikalen Personalmaßnahmen im Hause MySpace zeigen sehr schön auf, wie es um die finanzielle Lage etlicher Social Networks bestellt ist. So gesehen wäre es nicht überraschend, wenn andere große Social Networks schon bald nachziehen und ebenfalls einen Personalabbau verkündigen (oder sie dies still und heimlich vornehmen). Man denke nur einmal an Facebook, das jeden Tag einen siebenstelligen Betrag verbrutzeln soll.
Finden sich hier ein paar Leser wieder, die weitere Kandidaten nennen möchten?
Juni 23rd, 2009 at 20:11
Das könnte noch ein Böses Erwachen bei einigen Social Networks geben. Auf Dauer ist Wachstum ohne Gewinne keine Lösung. Dabei hatte MySpace immerhin einen guten Deal mit Google. Und MySpace war für News Corp ein Schnäppchen.
Die Social Networks sollten verstärkt auf Premium Accounts setzen. Das ist noch viel Musik drin, denke ich.
Juni 24th, 2009 at 08:47
ich denke da vor allem an studivz: teuer gekauft und nicht profitabel… und bei facebook siehts nicht viel anders aus