Bereits im Jahr 2007 erlangte Jammie Thomas-Rasset Weltruhm – wenn auch nicht gerade unter den glücklichsten Umständen. Immerhin war sie die erste Privatperson, die in den USA von mehreren Plattenfirmen wegen illegaler Musikdownloads verklagt wurde. Bis dahin war es in den USA üblich, dass sich die Plattenfirmen mit den Filesharern außergerichtlich geeinigt haben. Doch die 30-jährige Amerikanerin wollte sich auf eine außergerichtliche Einigung nicht einlassen, wodurch es zu einem Prozess kam. Sie wurde schuldig gesprochen und dazu verdonnert, 220.000 Dollar Strafe zahlen.
Bereits zum damaligen Zeitpunkt war abzusehen, dass es der Mutter von vier Kindern nicht gelingen wird, diese Summe jemals in ihrem Leben aufzubringen. Aufgrund eines Verfahrensfehlers erhielt sie eine zweite Chance: Die Fall wurde neu verhandelt. Allerdings verlief die zweite Verhandlung bei weitem nicht so gut wie die erste. Das Gericht verhängte gestern eine Strafe von umgerechnet 1,9 Mio. Dollar.
Der Fall von Jammie Thomas-Rasset macht sehr schön deutlich, dass illegale Downloads nicht auf die leichte Schulter zu nehmen sind. Der illegale Download von Musik- oder Videodateien ist kein Kavaliersdelikt – übrigens auch in Deutschland nicht. Mit ganz so hohen Rekordstrafen wie in den USA ist zwar nicht zu rechnen, aber hohe Geldstrafen oder sogar Freiheitsstrafen werden durchaus verhängt.
Glücklicherweise scheinen sich zunehmend mehr Personen dieser Tatsache bewusst zu sein: Immer weniger Anwender scheinen noch auf das illegale Downloaden zu setzen, wenn es um die Beschaffung von Musik geht. Zwar kann ich an dieser Stelle keine aktuelle Untersuchung nennen, doch zumindest stelle ich diese Entwicklung in meinem Umfeld fest: Mir sind nur wenige Personen bekannt, die immer noch auf Tauschbörsen etc. setzen, um somit an Filme und Musik zu gelangen. Oder haben wir einige Leser, die andere Erfahrungen machen?