Zum Jahreswechsel verfügen 89 Prozent der Haushalte in Deutschland über einen Internetanschluss. Die durchschnittlichen monatlichen Kosten betragen 42 Euro, berichtet der Bitkom nach Auswertung einer repräsentativen Umfrage.
Obwohl damit immer noch zahlreiche bundesdeutsche Haushalte ohne Internetanschluss verbleiben, ist mit diesen Zahlen ein signifikanter Zuwachs verbunden: Fünf Jahre zuvor verfügten erst 83 Prozent der Haushalte über einen Zugang zum Internet. Ein Plus gab es auch bei den Kosten: Ende 2018 lagen die Durchschnittskosten für einen Internetanschluss bei 34 Euro.
Ein Internetanschluss kommt selten allein
Abgesehen davon, dass hier auch steigende Bandbreiten (dazu gleich) zu berücksichtigen sind, müssen beim Kostenaspekt Angebot und Attraktivität von Bündelprodukten berücksichtigt werden. Internetanschlüsse werden fast nie „pur“ angeboten, zumindest ein Telefonanschluss ist fast immer mit dabei – selbst wenn weder eine Flatrate noch ein Minutenpaket inkludiert ist.
Sehr verbreitet sind mittlerweile jedoch Kombi-Tarife aus Internet plus Telefon plus TV, wobei es für das Fernsehangebot häufig eine ganze Reihe von extra Optionen gibt, von klassischen Pay-TV-Paketen bis hin zu IPTV-Optionen. Abonnements von Streamingplattformen wie Disney+, Amazon Prime Video, Netflix und RTL+ werden inzwischen ebenfalls intensiv als Zubuch-Option vermarktet. Hierbei erhalten Kunden meist einen kleinen, aber doch lohnenswerten Preisvorteil gegenüber den regulären Tarifen, sodass es sich auch für Bestandskunden der Streamingdienste oft lohnt, ihre gebuchten Pakete in das Bundle des Telekommunikationsanbieters umziehen zu lassen.
Deshalb ist aus den vom Bitkom veröffentlichten Daten nicht herauszulesen, wie viel tatsächlich für den Zugang zum Internet ausgegeben wird. Nicht ganz klar ist zudem, ob Haushalte mit Smartphone-Nutzern, die ausschließlich über ihr Telefon das Internet nutzen, als Haushalte ohne Internetzugang gezählt wurden.
Trend zu schnelleren Anschlüssen ungebrochen
Deutlich erkennbar ist indes der anhaltende Trend zu schnelleren Internetanschlüssen: Nur jeder fünfte (21 Prozent) Haushalt mit Internetanschluss nutzt eine Bandbreite von maximal 30 MBit/s. Bei 63 Prozent liegt die Bandbreite ihres Tarifs zwischen 31 MBit/s und 100 MBit/s. Damit hat sich dieses Verhältnis gegenüber der Situation vor fünf Jahren ziemlich genau umgekehrt.
Ende 2018 spielten Anschlüsse von mehr als 100 MBit/s kaum eine Rolle. Ende 2023 hatten jedoch gerade mal 4 Prozent einen Internetanschluss mit einer Bandbreite zwischen 100 MBit/s und 1.000 MBit/s gebucht. Die Gigabit-Gesellschaft muss wohl noch warten, wobei mir 4 Prozent doch etwas zu niedrig vorkommen. Zumindest Bandbreiten bis etwa 250 MBit/s sind ja schon seit vielen Jahren vielerorts verfügbar.
Inzwischen sind allerdings auch deutlich höhere Geschwindigkeiten nicht mehr nur in ausgewählten Modellregionen, sondern in der Fläche erhältlich: „Glasfaserleitungen mit einer Länge von fast 500.000 Kilometern sind inzwischen in Deutschland verlegt. Der Netzausbau kommt sehr gut voran. Über alle Technologien hinweg haben derzeit mehr als 73 Prozent der Haushalte Zugang zu Gigabitanschlüssen mit 1000 Mbit/s“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder und ergänzt: „In den Jahren 2022 bis 2025 wollen die Netzbetreiber insgesamt rund 50 Milliarden Euro in den Ausbau von Glasfasernetzen investieren.“
Wie schnell sind die Internetanschlüsse unserer Leser? Hättet Ihr gerne mehr Bandbreite, als die Zugangsanbieter dies am Wohnort ermöglichen?