Aktuelle Smartphone-Modelle können vieles. Und das ziemlich gut. Im Alltag greifen daher viele Bundesbürger zum Telefon, anstatt ein auf die jeweilige Aufgabe spezialisiertes technisches Gerät zu verwenden.
Noch ein technisches Gerät! Wohin damit? Diese Frage haben sich viele von uns gestellt, weil nach und nach neue Gerätearten in die Haushalte kamen. Inzwischen machen Smartphones zahlreiche Geräte nahezu überflüssig, wie eine aktuelle repräsentative Bitkom-Umfrage zeigt.
Wer braucht einen Wecker, wenn er ein Telefon hat?
Besonders schwer haben es Wecker: 60 Prozent der Deutschen verzichten dank der Weckmöglichkeiten ihres Smartphones ganz oder größtenteils auf eine extra Wecker, ein Plus von 4 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Ebenfalls seltener im Einsatz sind Fotokameras: Voriges Jahr hatte das Smartphone bei 51 Prozent der Bundesbürger Fotoapparate ersetzt, dieses Jahr liegt der Wert bei 54 Prozent. Bei Videokameras ist der Trend noch stärker ausgeprägt: 2022 kam bei 37 Prozent ihr Smartphone statt einer Videokamera zum Einsatz, 2023 verzichten bereits 44 Prozent meistens auf die Videokamera, weil sie mit dem Telefon filmen.
Gemessen daran, dass bereits die ersten Handys eine Konkurrenz zu Festnetztelefonen waren, behauptet sich Festnetztelefonie in Deutschland gut: Nur 40 Prozent nutzen immer oder meistens das Smartphone statt eines Festnetztelefons, doch mit einem Plus von 9 Prozentpunkten im Jahresvergleich ist der Trend auch hier eindeutig.
„Das Smartphone hat sich zum Allround-Talent entwickelt und wird im Alltag künftig noch mehr Aufgaben übernehmen. Wichtig ist, dass die durch das Smartphone ersetzten Geräte nicht zu Hause liegen gelassen, sondern weitergegeben, gespendet oder verwertet werden“, mahnt Bitkom-Geschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder.
Navigationsgeräte sind eine weitere Geräteklasse, die bei Verbrauchern nicht mehr so gefragt ist wie früher: Bei 31 Prozent hat das Smartphone das Navi ganz oder weitgehend ersetzt, 2022 war das erst bei 19 Prozent der Fall. Taschenlampen haben 30 Prozent der Bundesbürger vollständig oder größtenteils im Alltag ersetzt, Radios 23 Prozent, Armbanduhren 19 Prozent, Fahrscheinautomaten 18 Prozent, TV-Fernbedienungen 7 Prozent.
Mehrheit glaubt an anhaltenden Trend
Kein Wunder also, dass 91 Prozent von einer zunehmenden Bedeutung des Smartphones ausgehen. Andererseits geht einer von drei Deutschen (33 Prozent) davon aus, dass Smartphones in Zukunft durch Datenbrillen oder Smartwatches ersetzt werden. 29 Prozent glauben sogar, dass es in zehn Jahren gar keine Smartphones gar nicht mehr geben werde. Davon, dass in den Körper implantierte Chips die Aufgaben von Smartphones übernehmen werden, gehen nur 2 Prozent aus.
In welchem Ausmaß hat das Smartphone bei unseren Lesern andere Geräte ersetzt? Erfüllt das Smartphone die Aufgaben genauso gut, besser oder schlechter?