Die große Mehrheit der Deutschen nimmt Selfies mit dem Smartphone auf. Das ist eine Erkenntnis aus einer neuen repräsentativen Bitkom-Umfrage. Interessant: Inzwischen kümmert sich mehr als die Hälfte der Nutzer um Sicherheitskopien. Zumindest lässt sich das bei wohlwollender Betrachtung behaupten.
91 Prozent der Smartphone-Besitzer in Deutschland nehmen regelmäßig Fotos mit der Kamera des Telefons auf, 85 Prozent machen Selfies und die Videofunktion wird von 77 Prozent verwendet. Während jeder vierte seine Aufnahmen nicht anderweitig speichert, transferiert die große Mehrheit von 75 Prozent ihre Bilder auf andere Geräte bzw. speichert diese anderweitig ab.
Vom Telefon auf die Festplatte
59 Prozent speichern ihre Fotos und Videos auf einer Festplatte, wobei in diesem Wert neben externen Festplatten auch interne Festplatten von Computern enthalten sind. Es steht zu vermuten, dass die Motivation bei vielen Usern lediglich darin liegt, ihre Aufnahmen auf ihren Computern zu verwenden – nicht primär darin, sich gegen einen Verlust des Materials abzusichern. Gleichwohl ist die Wahrscheinlichkeit, dass jemand sein Smartphone und sein Notebook am selben Tag verliert, sehr viel geringer, als dass er nur eines dieser Geräte verliert bzw. dessen Speicher gelöscht oder zerstört wird.
Bei einem Desktop-PC sind die Bilder und Filme insoweit noch etwas sicherer aufgehoben, weil dieser in der Regel an einem sicheren Platz bleibt. Es besteht zwar ein Risiko, Daten durch Hardwarefehler, Bedienfehler oder etwa durch Malware zu verlieren. Ob die Daten auf einer ständig oder häufig mit dem Computer verbundenen Festplatte oder auf einem internen Datenträger liegen, macht nur einen kleinen Unterschied. Doch solange die Daten sich weiterhin auf dem Smartphone befinden, bleiben sie sogar bei einem Totalverlust des Computers erhalten.
Fast jeder Zweite speichert Fotos und Videos in der Cloud
45 Prozent der deutschen Smartphone-User speichern ihre Foto- und Videoaufnahmen in der Cloud. Auch hier dürfte bei vielen (wenn nicht den meisten) Nutzern der entscheidende Grund sein, die Bilder und Filme woanders als lediglich auf dem Telefon anschauen bzw. zeigen zu können. Darüber, ob das Speichern von Daten in der Cloud eine akzeptable Back-up-Strategie ist, wäre ich bereit zu streiten. Unternehmen sollten sich natürlich nicht auf einen normalen Cloud-Speicher verlassen, was ihre wichtigen Daten angeht.
In Bezug auf den Durchschnittsbürger lässt sich argumentieren, dass seine Daten bei den bekannten Online-Speicherdiensten viel besser gegen Verlust geschützt sind, als er das zu Hause mit vertretbarem Aufwand tun könnte. Das spricht keinesfalls dagegen, auf speziellen Datenträgern, die nicht ständig mit eigenen Geräten oder Netzwerken verbunden zu speichern, und diese Datenträger an einem sicheren Ort aufzubewahren.
Wo bewahren unsere Leser ihre Fotos und Videos auf? Sichert Ihr besonders wichtige Aufnahmen anders als den „großen Rest“?