Die Bedeutung von Webapplikationen hat zuletzt sehr stark zugenommen. Zunehmend mehr Aufgaben werden heutzutage nicht mehr mit Hilfe von klassische „Offline-Software“ erledigt – stattdessen greifen die Anwender kurzerhand auf Weblösungen zurück.
Zur Nutzung der Webapplikationen kommt man in den meisten Fällen um einen Webbrowser nicht herum. Erste Lösungen zeigen jedoch, dass Web und Desktop noch besser miteinander verknüpft werden können und der Einsatz eines „klassischen“ Browsers nicht zwingend erforderlich ist. Zu den besten Beispielen zählt Adobe Air, welches zum Beispiel als Voraussetzung für die Nutzung des Twitter Client „Twhirl“ erforderlich ist. Ebenso tummelt sich Microsoft mit „Silverlight“ in diesem Umfeld.
Webapplikationen könnten in gewisser Weise dazu beitragen, dass die Karten im Browserbereich wieder einmal neu gemischt werden – unter Umständen weil „klassische“ Browser eines Tages nicht mehr benötigt werden. Deshalb wundert es auch nicht, dass Mozilla bereits an einer eigenen Software zur Bereitstellung von Webapplikationen arbeitet.
Gemeint ist Mozilla Prism, das nach 18 Monaten Entwicklungszeit nun in Version 1.0 Beta zum Download bereit steht und die Integration von Webapplikationen in den Desktop vereinfachen soll. Gleich zwei Arten der Software stehen bei Mozilla zum Download bereit. Zum einen die „klassische Installation“, die als Standalone-Software genutzt werden kann, zum anderen als Erweiterung für den hauseigenen Browser Firefox. Übrigens lässt sich Mozilla nicht lumpen und bietet Prism von Beginn an auch für MacOS (volle Unterstützung ab MacOS 10.4) an.
Die Entwicklung von Prism dürfte von Mozilla ein cleverer Schachzug sein. Immerhin geht es um die Festigung von Markvorteilen sowie um die Erzeugung von Wettbewerb. Zwar mag Adobes Lösung (Adobe Air) funktionieren, allerdings kam mir diese bei Tests immer sehr träge vor – frischer Wind aus dem Mozilla Lager wird deshalb mit Sicherheit nicht schaden.
Wie lautet eure Meinung zu Mozilla Prism?