Wichtige Daten nur an einem einzigen Ort zu speichern, stellt ein großes Risiko dar. Dennoch verzichten viele Menschen auf Back-ups. Laut einer aktuellen Bitkom-Umfrage unter Nutzern privater Computer und Smartphones sorgt zwar fast jeder zweite Deutsche regelmäßig für Sicherungskopien; jeder dritte kümmert sich jedoch gar nicht darum.
Es gibt viele Möglichkeiten, warum Daten verloren gehen: ein Festplattencrash durch Verschleiß, Stöße oder Hitzeeinwirkung oder Firmware-Fehler, USB-Stick fällt aus der Tasche, Hardware-Schaden durch Überspannung, versehentliches Löschen von Ordnern, Virenbefall, Verlust des Smartphones durch Taschendiebstahl, Naturkatastrophen. Ich habe absichtlich unsystematisch ein paar unterschiedliche Möglichkeiten aufgezählt, weil es sehr unterschiedliche Arten von Bedrohungen gibt.
Wie sicher ist gesichert?
Gegen manche Gefahren kann man sich bis zu einem gewissen Grad schützen, ohne unverhältnismäßig großen Aufwand zu treiben; anderen gegenüber ist man weitgehend machtlos. Echte Datensicherheit gibt es daher nur durch Sicherungskopien, die natürlich ihrerseits ebenfalls Gefahren ausgesetzt sind. Daten nur „irgendwie“ und „irgendwo“ zu sichern ist deshalb nicht genug, soweit es um wirklich wichtige Daten geht.
Ansonsten gilt allerdings: lieber „irgendwie“ und „irgendwo“ als gar nicht, weil es in der Realität selten vorkommt, dass die Kopien mehr oder weniger zeitgleich zerstört werden oder sonstwie unbrauchbar werden. Deshalb scheint ein Großteil der Deutschen zumindest halbwegs auf der sicheren Seite zu sein: 45 Prozent fertigen regelmäßig Backups an. Allerdings haben 51 Prozent Angst, dass ihnen wichtige Daten verloren gehen. Jedem fünften (20 Prozent) ist das wegen einer fehlenden Sicherheitskopie bereits passiert, weitere 19 Prozent kennen jemanden, dem es passiert ist.
„Viele wichtige und persönliche Informationen wie Fotos oder Texte besitzen wir heute nur noch digital. Backups wichtiger Daten sollten daher selbstverständlich sein“, mahnt Felix Kuhlenkamp, Referent Sicherheitspolitik beim Bitkom. „Die Hersteller von Smartphone- und Computer-Betriebssystemen versuchen zunehmend, das Erstellen von Sicherheitskopien standardmäßig und möglichst unkompliziert zu ermöglichen. Jede und jeder sollte diese Funktionen nutzen und dies bei besonders wichtigen Daten durch zusätzliche Backups auf verschiedenen Medien ergänzen.“
Beliebt: Backups in der Cloud
Einer von drei Deutschen (32 Prozent) speichert Backups in der Cloud, 27 Prozent auf lokalen Medien wie USB-Sticks und externen Festplatten. Lediglich 18 Prozent wissen, wie sie die Daten aus ihrem Backup im Falle eines Falles wiederhellen könnten. Kuhlenkamp: „Wer nicht nur einzelne Fotos oder Texte gesichert hat, sondern zum Beispiel den gesamten Inhalt des Computers oder Daten spezieller Programme, die zum Beispiel eine Datenbank verwenden, sollte sich rechtzeitig darüber informieren, wie diese Sicherungskopie wieder verwendet werden kann.“
Ich sehe das eigentliche Problem hier bei der verbleibenden Unsicherheit, ob sich die Daten aus dem Backup tatsächlich bzw. ohne extrem großen Aufwand nutzen lassen – und in der Unsicherheit, ob das Backup wirklich funktioniert hat. Solange man das „Zurückspielen“ nicht wenigstens einmal ausprobiert hat, kann man sich nicht sicher sein. Stellt sich das Ganze als nicht so unkompliziert wie erhofft heraus, kann der Zeitfaktor zum Problem werden. Im privaten Bereich dürfte dies jedoch die Ausnahme darstellen. Hauptsache, es ist nicht „alles weg“.
Wie sichert Ihr wichtige Daten – und was gehört zu diesen wichtigen Daten?