Unsere Vorstellungen von einem rundum vernetzten, computergesteuerten Zuhause sind stark von Science-Fiction geprägt. Vieles von dem, was unter dem Begriff Smarthome Teil unserer Gegenwart ist, kennen wir aus unserer Vergangenheit in Kindheit und Jugend, aus den Geschichten über die Zukunft.
So geprägt stellt man sich nicht vor, einen Handwerker zu rufen, um seine Sci-Fi-Fantasien im Wohnalltag wahrzumachen. Ein leicht verrückter Wissenschaftler, der aus seinem mit Alien-Technologie ausgestatteten Labor seine neueste Erfindung mitbringt, passt für mich nach wie vor besser ins Bild. Tatsächlich entwickeln sich Handwerksbetriebe mit den Anforderungen ihrer Kunden weiter. Vernetzte Lichtsysteme, Thermostate, Rolläden usw. gehören längst zum Angebot vieler Handwerksunternehmen.
Wo wird Smarthome-Technik gekauft?
Mehr als jeder dritte Deutsche denkt laut einer aktuellen repräsentativen Bitkom-Umfrage bei der Anschaffung von Smarthome-Technik daran, einen Handwerksbetrieb zu beauftragen: 36 Prozent haben der Umfrage zufolge Smarthome-Technik direkt von einem Handwerksbetrieb gekauft. Das ist ein deutlicher Sprung gegenüber 2020, als es erst 14 Prozent waren. 48 Prozent waren laut der aktuellen Umfrage für die Anschaffung von Technik für ihr Smarthome im Fachhandel, in Bereichen wie Sicherheit und Heiztechnik. Vor zwei Jahren waren es bloß 19 Prozent.
Der Weg zu einem komplett computergesteuerten Zuhause ist noch weit. Bislang am weitesten verbreitet sind smarte Lampen und Leuchten, die schon in 36 Prozent der Haushalte zu finden sind. In jedem vierten (25 Prozent) gibt es smarte Heizkörperthermostate. Ebenfalls jeder vierte Haushalt hat bereits smarte Videoüberwachungstechnik im Einsatz.
53 Prozent kaufen Technik für ihr Smarthome in Elektronikfachmärkten; 28 Prozent beziehen sie im Online-Handel. Bei Herstellern von Computern und Smartphones kaufen 15 Prozent, 13 Prozent bei Stromversorgern. Letztere bieten vor allem Lösungen im Energiebereich an. Nur 5 Prozent holen sich Smarthome-Technik beim Discounter.
Große Chance für Handwerksbetriebe
„Der Smart-Home-Trend eröffnet dem Handwerk viele neue Geschäftsfelder. Häuser und Wohnungen werden mit smarten Technologien energieeffizienter, sicherer und komfortabler“, sagt Klaas Moltrecht, Bitkom-Experte für das Smart Home. „Die Gewerke in diesem Bereich sollten sich etwa mit dem Thema Installation und Wartung von komplexeren Smart-Home-Lösungen befassen.“
Wie ist das bei unseren Lesern: Hat Euch das, was heute unter den Begriff Smarthome fällt, bei Science-Fiction mitunter mehr fasziniert als die eigentlichen Geschichten? Mich schon – heute sogar mehr denn je, denn: Ich hab zwar nicht das Träumen verlernt, doch wenn ich mir vorstelle, wie mein Leben in Zukunft aussehen könnte, sehe ich mich eher nicht als Teilnehmer einer Expedition in bisher unerforschte Gebiete des Weltalls.