Die Beziehung der Deutschen zum Bargeld hat sich verändert, die allermeisten Bundesbürger haben dieses Jahr bereits kontaktlose Bezahlverfahren verwendet. Der Bitkom hat eine Erhebung dazu durchgeführt und ordnet den Trend zum kontaktlosen Bezahlen als sich fortsetzenden „Corona-Schub“ ein.
Da könnte der Schwachpunkt liegen, denn die Corona-Pandemie ist eben noch nicht vorbei. Die Frage, wie nachhaltig die Änderungen im Bezahlverhalten der Deutschen tatsächlich sind, lässt sich deshalb nicht beantworten. Je länger die Bedrohung durch das Virus anhält, desto besser stehen allerdings die Chancen, dass sich dauerhaft etwas im Verhältnis zum Bargeld verändert.
Nur eine kleine Minderheit zahlt nie kontaktlos
93 Prozent der Deutschen haben laut Bitkom zwischen Januar und März zumindest einmal kontaktlos bezahlt (ob mit einer entsprechenden Karte, einem Smartphone oder etwa einer Smartwatch). Im Vorjahreszeitraum waren es 85 Prozent, Ende 2020 erst 79 Prozent, wobei die Menschen zu diesem Zeitpunkt bereits einige Monate in der Pandemie verbracht hatten.
Jeder Dritte (33 Prozent) hat im ersten Quartal 2022 täglich oder sogar mehrmals täglich ein kontaktloses Bezahlverfahren verwendet. 24 Prozent haben mehrmals pro Woche, weitere 23 Prozent einmal pro Woche kontaktlos gezahlt. 13 Prozent haben zwischen Januar und März zwar kontaktlose Verfahren zum Bezahlen eingesetzt, das allerdings seltener als einmal wöchentlich. „Corona hat dem kontaktlosen Bezahlen einen Schub gegeben – und dieser Schub wirkt nach“, ordnet Kevin Hackl, Referent Digital Banking & Financial Services beim Bitkom, diese Zahlen ein.
Jeder zweite Deutsche hat in den ersten drei Monaten dieses Jahres mindestens einmal an der Kasse mit Smartphone oder Smartwatch bezahlt. Im ersten Quartal 2021 waren es erst 38 Prozent. 14 Prozent haben zum Bezahlen täglich Smartphone oder Smartwatch eingesetzt, 13 Prozent mehrmals die Woche, 9 Prozent einmal die Woche, 13 Prozent seltener als einmal pro Woche.
Hackl: „Smartwatch und Smartphone sind ideale Begleiter beim Einkauf. Die meisten Menschen gehen ohnehin nur selten ohne diese Geräte aus dem Haus und dank biometrischer Schutzmechanismen wie Fingerabdruck sind sie beim Bezahlen besonders sicher.“
Bargeld wird seltener eingesetzt
Seit Pandemie-Beginn setzen 71 Prozent der Bundesbürger seltener als vorher Bargeld ein. Jeder zweite (50 Prozent) findet Bargeld als unhygienisch. 64 Prozent sagen, dass sie künftig weniger mit Bargeld zahlen wollen. 67 Prozent stört es, wenn in Geschäften keine Bargeld-Alternativen angeboten werden, 2021 waren es 60 Prozent.
Wie hat sich Euer Verhältnis zum Bargeld entwickelt? Hat die Corona-Pandemie einen Einfluss auf Euer Bezahlverhalten, auch wenn das Zahlen mit Banknoten und Münzen als ungefährlich gilt. (Ungygienisch war es allerdings schon immer.) Für mich kann ich sagen, dass ich mich ohne Corona-Pandemie vermutlich mittlerweile für ein kontaktloses Bezahlverfahren angemeldet hätte. Ich gehörte auch vor Pandemiebeginn nicht zu den Menschen, die unbedingt jede Woche das Haus verlassen müssen, doch aufgrund konsequenter Kontaktbeschränkung hatte ich nun hatte ich gar keine Gelegenheit mehr, irgendwo kontaktlos zu bezahlen.