Abnehmen mit Apps – das wäre ein passendes Motto für das, was sich mehr als zwei von drei Bundesbürgern für dieses Jahr vorgenommen haben. Gesundheit, Fitness und Ernährung will die große Mehrheit der Deutschen 2022 mit Digitaltechnik verbessern.
Das haben sich jedenfalls 69 Prozent der Menschen in Deutschland zum Jahreswechsel vorgenommen, berichtet der Bitkom. Der Digitalverband hatte Ende vergangenen Jahres eine repräsentative Umfrage zu diesem Thema durchgeführt.
Die Erfolgsaussichten von Neujahrsvorsätzen mögen erfahrungsgemäß nicht sehr groß sein, doch ich bin optimistisch, dass sich das ändert. Früher hatten die Menschen nicht so smarte digitale Helfer an ihrer Seite. 2022 sind die Deutschen dagegen ziemlich gut mit Fitness-Trackern, Smartwatches, Ernmährungs-Apps, vernetzten Wagen und Sportgeräten ausgerüstet.
Ein guter erster Schritt: Schritte zählen
Laut Umfrage zählen 38 Prozent der Besitzer von Smartphones, Tablets, Smartwatches oder Fitnesstrackern mit einem ihrer Geräte ihre Schritte. Jeder vierte Bürger (25 Prozent) erfasst seinen eigenen Kalorienverbrauch in irgendeiner digitalen Weise, 24 Prozent haben sich unter Einsatz ihrer digitalen Helfern einen Trainingsplan erstellt und 23 Prozent verwenden eines dieser Geräte für ein Heimtraining. Jeder fünfte (20 Prozent) hat sich so einen Ernährungsplan zusammengestellt.
Wer bereits in der Vergangenheit in dieser Weise aktiv wurde, konnte Erfolge verbuchen: 69 Prozent derjenigen, die digitale Anwendungen für Fitness, Ernährung oder Gesundheit im Einsatz hatten, nahmen damit ab. 57 Prozent bewegten sich mehr, 55 Prozent machten mehr Sport und einer von zwei Usern ernährt sich seitdem gesünder. Auch nicht schlecht: 44 Prozent der Nutzer fühlten sich dadurch ausgeglichener.
„Apps und Wearables können Menschen dabei helfen, sich besser und gesünder zu ernähren. Sie erfassen nicht nur Vitaldaten, sondern vereinen auch Ernährungscoach und Fitnesstrainer – und das auf einem Gerät, dass viele Menschen ohnehin meistens bei sich haben. Damit kann Digitalisierung einen echten Beitrag zur Ernährungswende leisten“, konstatiert Andreas Schweikert, Food-Tech-Experte beim Digitalverband Bitkom.
Jeder Schritt ein Schritt zu mehr Überwachung?
Einen Haken hat es allerdings, wenn Fitness- und Gesundheitsprogramme einen auf Schritt und Tritt überwachen: Man lässt sich freiwillig auf Schritt und Tritt überwachen. Damit Apps im Bereich Fitness und Gesundheit ihren Job machen können, erfassen viele von ihnen, wann und wo jemand war und was er getan hat. Hinzu kommen Informationen rund um den Gesundheitszustand. Gelangen diese in falsche Hände, kann das erhebliche negative Folgen für den Betroffenen haben. Vertrauen ist deshalb extrem wichtig.
Daran mangelt es vielen allerdings: 57 Prozent machen sich wenigstens ab und zu Sorgen bei der Nutzung. Andererseits kritisieren 79 Prozent eine zu ungenaue Erfassung. Bei 48 Prozent der User digitaler Anwendungen zu Fitness und Gesundheit lässt zudem der Reiz im Laufe der Zeit nach.
Bitkom-Experte Andreas Schweikert erklärt dazu: „Smartphones und Fitness-Tracker sind in den vergangenen Jahren immer ausgereifter geworden. Mittlerweile erlauben die Helfer sehr genau, die eigenen Vitalwerte zu erfassen. Wer solche sensiblen Daten teilt und speichert, sollte allerdings auch genau darauf achten, wo Unternehmen diese Werte speichern und wie damit umgegangen wird. Wer sich hier schlau macht – etwa in den Datenschutzbestimmungen der Anbieter – kann mit sicheren Anwendungen jede Menge für seine Gesundheit tun.“
Welche Erfahrungen habt Ihr mit digitaler Technik, die Euch bei Fitness, Gesund und Ernährung unterstützt?