Vorbehalte gegenüber der Digitalisierung sind in Deutschland traditionell weit verbreitet. In der Corona-Krise werden die positiven Aspekte inzwischen deutlicher wahrgenommen. Vor allem Senioren stehen der Digitalisierung nun wohlwollender gegenüber als vorher, zeigt eine aktuelle repräsentative Bitkom-Umfrage aus dem Juli unter Personen ab 65 Jahren.
Satte 40 Prozent der Befragten gaben in der Erhebung an, Digitalisierung positiver als vor Ausbruch der Corona-Pandemie zu sehen. Auf der anderen Seite beurteilen 23 Prozent der Teilnehmer die Digitalisierung negativer als zuvor. Jeder dritte (34 Prozent) hat seine Meinung nicht geändert.
92 Prozent positiv vom Internet überrascht
Sogar 92 Prozent der Teilnehmer waren von den Möglichkeiten, die das Internet in der Corona-Krise bietet, positiv überrascht. Lediglich 6 Prozent zeigten sich enttäuscht.
Eine Mehrheit von 58 Prozent gab zudem an, dank Internet bisher besser durch die Krise gekommen zu sein. 38 Prozent – also deutlich mehr als jeder Dritte – hatte während der Beschränkungen im Frühling hauptsächlich über das Internet (zum Beispiel mittels E-Mail, Instant Messaging, Videochat) Kontakt zu ihren Verwandten, Freunden und Bekannten Kontakt gehalten.
„Das Internet kann vor allem für ältere Menschen von großem Nutzen sein“, argumentiert Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Gerade für Senioren als durch Covid-19 besonders gefährdete Personen sind digitale Technologien ganz entscheidend, um die Verbindung zu Familie und Freunden halten zu können.“
Jeder dritte Befragte (33 Prozent) möchte seine neuen Kenntnisse und Fähigkeiten – viele haben in der Krise dazugelernt – langfristig nutzen. Immerhin 13 Prozent der Senioren hatte sich wegen der Krise neue Hardware wie Webcam, Tablet, Notebook angeschafft.
Der Schritt in eine neue Welt
„Viele Senioren sind in der Corona-Pandemie die ersten Schritte in die digitale Welt gegangen. Wer einmal den Zugang geschafft hat, möchte auf digitale Medien meist nicht mehr verzichten“, so Rohleder. Das erinnert an den Schub, den die Corona-Krise dem Homeoffice verliehen hat.
Habt Ihr in Eurem Umfeld beobachten können, dass Menschen, die bei ihrer „persönlichen Digitalisierung“ bislang zurückhaltend waren, nun aufgeschlossener gegenüber der modernen Technik mit ihren Möglichkeiten sind?