Global betrachtet sinken sowohl die Verkaufspreise als auch die Stückzahlen im Smartphone-Markt. Das gilt jedoch nicht für Deutschland, wie vom Bitkom veröffentlichte Daten zeigen. Der Digitalverband erwartet für das laufende Jahr sogar einen neuen „historischen Rekord“ beim Umsatz – und das in einem insgesamt rückläufigen Markt für Unterhaltungselektronik.
Die Experten des Bitkom prognostizieren für 2019 einen Umsatzanstieg bei Smartphone-Verkäufen in Deutschland um 10,6 Prozent auf 11,9 Milliarden Euro nach 10,8 Milliarden Euro im Vorjahr und 9,5 Milliarden Euro im Jahr davor. Bei den Stückzahlen soll dieses Jahr fast die Menge aus 2018 erreicht werden, der errechnete Rückgang fällt minimal aus: 22,4 Millionen gegenüber 22,6 Millionen.
Telefone mit einer Display-Diagonalen ab 5,5 Zoll, die auch als Phablets bezeichnet werden, sind inzwischen so beliebt, dass sie zahlenmäßig vorne liegen. 18,4 Millionen der 22,4 Millionen neuen Geräten sollen auf diese Kategorie entfallen.
Beruflich und privat im Einsatz
Da insbesondere bei hochpreisigen Geräten berufliche und private Nutzung zunehmen verschwimmen, betrachtet der Bitkom Smartphones nicht als der Unterhaltungselektronik zugehörig. Olaf May, Mitglied im Bitkom-Präsidium: „Ein Smartphone, das tagsüber im Projektmanagement oder zur Erfassung von Kundendaten im Einsatz ist, wird zwischendurch zur Spielkonsole und abends zum Fernsehempfänger und Fotoalbum. Für Lehrer kann ein Smartphone ein Arbeitsmittel sein, für Schüler ein Bildungsmedium.“
Der Durchschnittspreis steigt der Prognose zufolge auf 532 Euro und liegt damit 12 Prozent höher als letztes Jahr. „Privatverbraucher wie Geschäftskunden wollen hochwertige Smartphones“, erläutert May. „Für größere Displays, eine hohe Kameraqualität und schnelle Prozessoren geben sie in diesem Jahr sehr viel mehr Geld aus.“
Der durchschnittliche Verkaufspreis eines Fernsehers liegt mit 587 Euro trotzdem nach wie vor höher; hier wurde indes ein Rückgang um 13 Euro verzeichnet. Für Digitalkameras geben Verbraucher in Deutschland voraussichtlich im Durchschnitt 449 Euro aus – 3 Euro mehr als 2018. Hier ist allerdings zu beachten, dass die Nachfrage nach digitalen Kameras weiter sinkt. Für dieses Jahr wird ein Rückgang um 14 Prozent auf bloß noch 1,6 Millionen Geräte erwartet.
Kameras von Smartphones sind starke Konkurrent für Digitalkameras
„Durch die hohe Qualität vieler Smartphone-Kameras verlieren Einstiegsmodelle und Kompaktkameras im mittleren Preissegment an Bedeutung. Das Interesse an besonders hochwertigen Digitalkameras an der Schnittstelle zum Profisegment ist demgegenüber ungebrochen“, erklärt May. Wenn die Preise für digitale Kameras immer noch ansteigen liegt das also daran, es zwar Sinn ergibt, sich eine hochwertige und damit teure Kamera zu kaufen, nicht aber günstige Modelle, die gegenüber guten Smartphone-Kameras kaum Vorteile bieten.
Wie steht Ihr zur Preisentwicklung bei Smartphones? Kommt es Euch in erster Linie auf hochwertige Technik bzw. gute Leistungen bei bestimmten Aufgaben wie Fotografieren an oder kauft Ihr eher preisbewusst, weil es heute bereits für wenig Geld brauchbare Smartphones gibt?