Mehr Transparenz bei Lebensmitteln, damit Verbraucher besser erkennen können, was gut für sie ist – das ist ein Thema, das vielen wichtig ist. Demnächst wird die Bundesregierung wohl eine weitere Kennzeichnung einführen, eventuell den sogenannten Nutri-Score. Wie eine BITKOM-Umfrage zeigt, wollen es zahlreiche Verbraucher indes genauer wissen.
Einfache „Ampel“-Kennzeichnungen von Rot (böse) bis Grün (gut) mögen den Eindruck erwecken, schnell für Orientierung zu sorgen. Abgesehen davon, dass sich die Welt der Lebensmittel nicht so einfach in gut und böse einteilen lässt – nicht zuletzt, weil bei diesem komplexen Thema nicht alle Experten einer Meinung sind – sind diese Ampel-Systeme problematisch, weil Hersteller sie leicht manipulieren können.
Wie eine repräsentative Bitkom-Umfrage belegt, interessieren sich viele Menschen dafür, mit digitaler Technik mehr über ihre Lebensmittel zu erfahren. „Wie gesund ist das Fertiggericht in meinem Einkaufswagen? Wofür steht das Siegel auf der Kaffee-Packung? Und unter welchen Bedingungen leben die Hühner, deren Eier ich morgen zum Frühstück essen will? Die Verbraucher in Deutschland werden immer kritischer und haben ein klares Bedürfnis nach mehr Transparenz. Sie wollen wissen, woher ihre Lebensmittel kommen – und was alles in ihnen steckt“, berichtet Andreas Schweikert, Bitkom-Referent für Landwirtschaft. „Digitale Technologien bieten ein großes Potenzial, diesem Wunsch ein großes Stück näher zu kommen.“
Mit digitalen Technologien sind aktuell vor allem Apps für mobile Endgeräte gemeint. Dank fast überall aufgedruckter Barcodes lassen sich Produkte eindeutig mittels geeigneter Scanner-Apps erkennen. Verschiedene Apps ermöglichen auf diese Weise jederzeit einen schnellen Abruf von Informationen.
Immerhin 37 Prozent der Befragten können sich vorstellen, eine solche App zu verwenden; allerdings haben es erst 17 Prozent getan. Mit 48 Prozent ist das Interesse bei Menschen zwischen 16 und 29 Jahren signifikant größer als bei Senioren; von den Befragten ab 65 Jahren denken nur 31 Prozent an den Einsatz von Barscode-Scanner-Apps.
Spezielle Bewertungs-Apps bzw. Websites für Lebensmittel sind demgegenüber weniger bekannt. Erst 4 Prozent haben sie vor dem Lebensmittelkauf bereits eingesetzt, doch mit 31 Prozent fast jeder dritte Befragte kann sich vorstellen, dies in Zukunft zu tun.
Wie steht Ihr zu solchen Apps?