Ob Musik oder Information, Mediennutzer haben durch die Digitalisierung der Medien vielfältige Alternativen zum herkömmlichen, linearen Hörfunkangebot. Trotzdem kann sich das Medium Radio weiterhin sehr gut behaupten – und das über alle Altersgruppen hinweg.
Den kaum veränderten Stellenwert des Radios belegt auch eine YouGov-Umfrage im Auftrag des Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. Demnach hören in Deutschland 84 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahren Radio. „Das ist eine bemerkenswerte Reichweite für ein Medium, das seit fast hundert Jahren Musik, Unterhaltung und Informationen zu den Menschen bringt und heute mit einer nie dagewesenen Vielfalt an Medien im Wettbewerb steht“ so Kai Hillebrandt, Vorsitzender des ZVEI-Fachverbands Consumer Electronics.
Während der Nutzungsgrad bei den meisten Medienarten stark altersabhängig ist, spielt das Alter hinsichtlich der Hörfunknutzung kaum eine Rolle. In der Altersgruppe zwischen 14 und 34 Jahren hören 83 Prozent Radio. In der Gruppe ab 55 Jahren liegt dieser Wert mit 85 Prozent nur minimal darüber. Beim Streaming dagegen zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den Generationen: 75 Prozent der jungen Menschen nutzen Audio-Streamingdienste, in der Altersgruppe ab 55 Jahren tun dies lediglich 26 Prozent.
Neun von zehn Radiohörern schalten wegen der Musik ein. Für zwei von drei Hörern haben aber auch Nachrichten und Reportagen einen hohen Stellenwert; Bildungsangebote sind für rund jeden fünften (19 Prozent) ein Grund zum Radiohören. 9 Prozent dieser Nutzer hören Radiosendungen als Podcasts. Die Daten hatte der Verband anlässlich des Welttags des Radios am Mittwoch veröffentlicht.
Haushalte ohne Radio sind selten. Laut Digitalisierungsbericht der Medienanstalten steht in 94 Prozent der deutschen Haushalte mindestens ein Gerät zum Radioempfang. Die Mehrheit nutzt zwar weiterhin analoge Geräte, doch bereits Mitte vorigen Jahres gab es in jedem sechsten Haushalt schon wenigstens ein DAB-Plus-taugliches Radio; insgesamt gab es 7,4 Millionen DAB-Plus-Geräte. Das waren 1,2 Millionen mehr als im Jahr zuvor. Außerdem wuchs die Zahl der Autoradios mit DAB-Plus-Empfang um 700.000 Stück auf 4,41 Millionen.
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