Unter Onlinern in Deutschland wächst die Zahlungsbereitschaft für Video-on-Demand. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl derjenigen, die für Serien und Filme auf Abruf Geld ausgeben, erneut gestiegen. Ein Abflauen des Trends ist nicht in Sicht.
Vor zwei Jahren gab erst jeder vierte Internetnutzer (25 Prozent) in Deutschland Geld für das Streamen von Onlineinhalten wie Spielfilmen und Serien aus. 2017 waren es bereits 29 Prozent, nun stieg dieser Wert auf 37 Prozent, berichtet der Verband Bitkom mit Blick auf eine aktuelle repräsentative Erhebung. 40 Prozent davon machen übrigens von der Möglichkeit Gebrauch, Inhalte vorübergehend lokal zu speichern, um sie später auch ohne schnelle Internetverbindung sehen zu können, zum Beispiel während einer langen Bahnfahrt.
Vielfältiges Angebot
Nicht jeder dieser Streaming-Nutzer hat ein Abonnent bei einem Dienst wie Amazon Prime Video, maxdome, Netflix oder Sky Ticket; gefragt wurde danach, ob jemand zumindest hin und wieder Geld für Videostreaming ausgibt. Dennoch ist die Entwicklung eindeutig. „Immer mehr Verbraucher sind bereit, für ihr passgenaues Programm im Internet zu zahlen. Viele Videostreaming-Abos locken mit hochkarätigen Eigenproduktionen und machen es den Nutzern mit einem monatlichen Kündigungsrecht leicht“, sagt Adrian Lohse, Bitkom-Experte für Consumer Technology.
Das Wachstum kommt dabei aus allen Altersgruppen: Obwohl die Zahlungsbereitschaft hinsichtlich Onlinevideos unter jungen Leuten bereits überdurchschnittlich hoch war, gab bei den 14- bis 29-jährigen Onlinern erneut ein starkes Plus: Voriges Jahr gaben 39 Prozent von ihnen Geld für Videostreaming aus, dieses Jahr sind es 46 Prozent. In der Gruppe zwischen 30 und 49 Jahren stieg die Zahl der Onliner, die sich Videostreaming etwas kosten lassen, von 30 Prozent auf 39 Prozent, in der Gruppe zwischen 50 und 64 Jahren von 25 Prozent auf 32 Prozent.
Videostreaming für alle Altersgruppen interessant
Unter Senioren ist es zwar noch weit weniger üblich, Geld für gestreamte Serien und Filme auszugeben, doch der Anstieg von 13 Prozent auf 20 Prozent zeigt, dass Internetuser ab 65 Jahren durchaus für kostenpflichtige Videoangebote im Netz zu gewinnen sind. „Videostreaming ist gerade dabei, auch bei den Senioren anzukommen“, so Lohse. „Die On-Demand-Portale bieten frei von Sendezeiten auch viele Klassiker und Dokumentationen an, so gibt es für jede Altersgruppe und jeden Geschmack etwas.“
Ich glaube, dass unter den älteren Internetnutzern ein sehr großes Potenzial für kostenpflichtiges Videostreaming gibt. als größte Wachstumshindernisse sehe ich dabei fehlendes Wissen darüber, was es in den verschiedenen Onlinevideotheken alles zu sehen gibt, sowie mangelnde Technikkompetenz. Obwohl die Bedienung der populären Videostreamingportale grundsätzlich einfach ist, gibt es doch die eine oder andere Hürde, etwa das Anlegen eines Accounts und das Einloggen in Apps auf Geräten wie Smart-TVs und Set-Top-Boxen.
Sehr unerfreulich finde ich, dass zu viele hochwertige Inhalte gar nicht mittels Video-on-Demand erhältlich sind, nicht einmal als Pay-per-View-Angebot. Ich habe Abos bei Netflix, Amazon, maxdome und Sky und bin trotzdem auf weitere Pay-TV-Abos angewiesen, um meinen Serienbedarf zu decken. Wie ist das bei Euch?