Bei Unternehmen macht sich die Erkenntnis breit, dass Social Media auf einem professionellen Level betrieben werden muss und dafür entsprechende Mittel bereitgestellt werden müssen. Dieser gesteigerte Ressourcenbedarf wird als größte Herausforderung in diesem Bereich gesehen. Das sind Ergebnisse der neuesten Auflage einer jährlichen Bitkom-Unfrage zu Marktingbudgets und Marketingmaßnahmen in der ITK-Branche.
Der Aufwand für Social Media steigt nicht zuletzt aufgrund der Vielzahl der zu berücksichtigenden Plattformen. Neben den meist unverzichtbaren großen Plattformen wie Facebook spielen oft auch kleinere wie Snapchat und Instagram, die mitunter ganz andere Erfordernisse haben, eine wichtige Rolle. Auf der B2B-Ebene dürfen zudem Business-Netzwerke, in Deutschland also vor allem XING und inzwischen auch LinkedIn, nicht unberücksichtigt bleiben.
51 Prozent der Marketingverantwortlichen in den befragten ITK-Unternehmen gilt der erhöhte Ressourcenbedarf hier als größte Herausforderung. Neben dem steigenden Ressourcenbedarf gehören Datenschutz (47 Prozent), fehlende Kenntnisse im digitalen Bereich (35 Prozent) sowie allgemeine Budgetkürzungen zu den Herausforderungen bei Social Media.
Wofür wird Geld ausgegeben?
Investiert werden muss in Software, Werbung, externes Know-how und natürlich Social Media Manager, denn mittlerweile ist die Professionalisierung so weit vorangeschritten und hat Social Media einen so hohen Stellenwert, dass ein bloßes Dabeisein und Ausprobieren im überschaubaren Rahmen nicht mehr erfolgversprechend ist. In den Anfangszeiten des Web 2.0 war dies mitunter anders.
„Wer bestimmte Zielgruppen direkt und glaubwürdig erreichen will, muss auf eine professionelle Social-Media-Strategie setzen. Gerade die Möglichkeiten von neuen Netzwerken rasch zu bewerten und zu nutzen ist eine große Herausforderung, die qualifizierte Mitarbeiter erfordert“, sagt Bitkom-Geschäftsleiter Dr. Joachim Bühler. „Grundsätzlich erfordert die Digitalisierung in den Unternehmen eine klare Strategie – die digitale Transformation muss Chefsache sein.“
In gut der Hälfte (49 Prozent) der befragten Unternehmen gibt es eigene Teams für Soziale Medien, in jedem dritten (33 Prozent) abteilungsübergreifende Teams. In 17 Prozent der Unternehmen fehlt eine solche klare Zuweisung, dort wirkt eher zufällig jeder mit, der Interesse daran hat.
Wer ist verantwortlich?
Die Verantwortung für die Social-Media-Aktivitäten trägt in drei von vier der befragten Unternehmen die Marketingabteilung, in etwa jedem vierten ist es die PR-Abteilung; Vertrieb und Geschäftsleitung tragen nur selten die Hauptverantwortung. „Wichtig für eine erfolgreiche Social-Media-Kommunikation sind klare Zuständigkeiten und Verantwortungen. Auch wenn sich die Form in den Netzwerken, etwa in der Ansprache der Nutzer oder mit Blick auf die eingesetzten Medien, von der üblichen Unternehmenskommunikation unterscheidet, sollte sie unbedingt denselben Zielen folgen“, so Bühler.
Mit Abstand als häufigste Ziele wurden in der Umfrage eine Steigerung der Bekanntheit (77 Prozent) und die Positionierung als Experten für bestimmte Fragen (72 Prozent) genannt. Eine Mehrheit von 57 Prozent möchte Dialogbereitschaft signalisieren, ungefähr jedes zweite (51 Prozent) möchte über Social Media qualifizierte Mitarbeiter (51 Prozent) oder neue Kunden (48 Prozent) gewinnen. Deutlich seltener geht es den Unternehmen um einen besseren direkten Kundenservice (21 Prozent) oder die Informationsgewinnung über Kunden und deren Wünsche mittels Predictive Analysis (7 Prozent). Doch bedenken wir: Das letztgenannte Thema ist allerdings auch besonders anspruchsvoll und hier gibt es durch den deutschen Datenschutz besonders hohe Hürden bei der rechtssicheren Umsetzung.
Welchen Stellenwert hat Social Media in Eurem beruflichen Umfeld?