In den Wochen vor Weihnachten kaufen die Verbraucher besonders viel im Internet ein. Für die Möglichkeit, Weihnachtseinkäufe ausschließlich online zu erledigen, entscheiden sich allerdings erst 24 Prozent der Onliner in Deutschland.
Das geht aus einer neuen repräsentativen Bitkom-Untersuchung hervor, deren Ergebnisse heute vorgestellt wurden. Immerhin: 62 Prozent der deutschen Internetnutzer kaufen mindestens einen Teil ihrer Weihnachtsgeschenke im Netz.
Mehr Frauen als Männer kaufen Präsente nur online
Den 24 Prozent der Befragten, die für den Geschenkekauf komplett auf das Internet setzen, stehen andere 25 Prozent gegenüber, die ihre Geschenke ausschließlich im stationären Handel erwerben wollen. Während nur 21 Prozent der Männer ihre Weihnachtsgeschenke komplett im Netz besorgen wollen, sind es unter den Frauen 30 Prozent.
„Besonders in der Weihnachtszeit boomt der Online-Handel. Wer sich die Jagd nach Geschenken in überfüllten Geschäften sparen möchte, kauft lieber bequem in Online-Shops ein“, erklärt Bitkom-Experte Markus Altvater. Das ist indes nicht der Hauptgrund für den Onlineeinkauf.
Was für den Kauf im Netz spricht
74 Prozent schätzen die Möglichkeit, im Internet auf einfache Weise die Preise vergleichen und günstige Angebote finden zu können. 63 Prozent führen als Grund die direkte Lieferung nach Hause an. Für 57 Prozent gehört zu den entscheidenden Gründen Geschenke online zu bestellen, dass sie dadurch unabhängig von Ladenöffnungszeiten sind.
55 Prozent lassen sich von der Angebotsvielfalt im Internet motivieren, 47 Prozent führen die Zeitersparnis an. „Nur“ 41 Prozent gaben an, Weihnachtsgeschenke online zu bestellen, um sich das Gedränge in den Läden zu ersparen. Ich möchte anmerken: Wer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist, die in den Großstädten zu vielen Zeiten standardmäßig überfüllt sind, kann auf der Hin- und Rückfahrt ebenfalls das Gedränge genießen. Auf der Rückfahrt macht es dank voller Einkaufstaschen doppelt so viel Spaß wie auf der Hinfahrt.
Gründe für den Einkauf vor Ort
Derzeit sieht es nicht danach aus, als ob der Onlinehandel den stationären Handel bald überflüssig machen könnte. (Und das, obwohl fast alle Onliner im Internet einkaufen.) 85 Prozent derjenigen, die ihre Weihnachtspräsente in stationären Läden besorgen, nennen persönliche Beratung als Grund. Zugegeben, ausführliche Beratung gehört in Onlineshops bisher nicht zum Standard, aber es gibt einige Anbieter, die vormachen, wie das geht.
Schwieriger zu entkräften ist da schon das von 72 Prozent angeführte Argument, vor Ort im Geschäft Produkte anfassen und ausprobieren zu können. Für 72 Prozent gehört die Möglichkeit zur sofortigen Mitnahme zu den ausschlaggebenden Gründen für den Offline-Kauf. Dem setzen manche Onlinehändler wie Amazon inzwischen Same-Day-Delivery entgegen.
71 Prozent führen als Grund für den Kauf im stationären Handel an, dass Geschenke dann leichter umgetauscht werden könnten. „Viele Online-Shops bieten den Kunden einen kostenlosen Rückversand, wenn sie die Ware umtauschen oder zurückgeben möchten“, kommentiert Altvater. Außerdem verlängern manche Shops die Frist, innerhalb der Waren ohne Angabe von Gründen zurückgegeben werden können. Insofern würde ich unter dem Aspekt Umtauschmöglichkeiten gerade auf Onlinehändler setzen.
Beim nächsten Punkt lässt sich mit Argumenten kaum etwas ausrichten: 51 Prozent kaufen Geschenke offline, weil sie die vorweihnachtliche Atmosphäre in und um die Geschäfte mögen. 40 Prozent sorgen sich darum, online bestellte Geschenke nicht rechtzeitig geliefert zu bekommen, 11 Prozent haben noch nie etwas im Internet gekauft.
Kauft Ihr einen Teil oder alle Weihnachtsgeschenke im Internet?