Die meisten Menschen kennen das folgende Problem nur allzu gut: Kaum hat man einen Elektroartikel gekauft, ärgert man sich auch schon über den drastischen Preisrückgang. Es spielt gar keine Rolle, ob man einen Laptop, eine Digitalkamera oder ein Smartphone erwirbt – es ist nur eine Frage von wenigen Monaten, bis die Preise drastisch gesunken sind.
Allerdings hat sich dieser Trend zuletzt ganz deutlich verlangsamt. Wer zum Beispiel Weihnachtsgeschenke kaufen möchte und sich im Bereich der Elektrogeräte schon umgesehen hat, wird dies bestätigen können. Viele Artikel sind in den vergangenen Monaten teurer geworden, so manches Smartphone, das zu Jahresbeginn noch für rund 200 Euro erhältlich war, kostet jetzt 250 Euro oder sogar noch mehr.
Hinter diese Entwicklung steckt jedoch keine Verschwörung von Herstellern oder Händlern. Der Grund ist ein ganz anderer: Seit Jahresbeginn hat der Euro gegenüber dem US-Dollar stark an Wert eingebüßt. Im vergangenen Jahr gab es für einen Euro noch rund 1,4 US-Dollar. Am heutigen Tag notiert der Euro bis 1,08 US-Dollar – und vor einigen Tagen war der Euro sogar noch schwächer. Wenn man nun bedenkt, dass die meisten Elektroartikel in Fernost produziert und in US-Dollar gehandelt werden, ist diese Entwicklung nicht überraschend.
Kleinere Geschenke an Weihnachten
Vor allem beim diesjährigen Weihnachtsshopping dürften sich die Preissteigerungen bei Elektronikartikeln deutlich bemerkbar machen. Schließlich werden von Jahr zu Jahr mehr Elektrogeräte beschenkt – doch die sind nun teurer geworden. Als Folge sind die Menschen dazu angehalten, entweder mehr Geld für die Geschenke auszugeben oder alternative auf kleinere Geschenke zu setzen.
Natürlich kommt es in diesem Zusammenhang auch darauf an, wo gekauft wird. Erst kürzlich schrieb mein Kollege hier im Blog, dass mehr und mehr Personen ihre Geschenke über den Online-Handel erwerben und vor allem digitale Produkte mögen. Dieser bietet wiederum die Möglichkeit, Preise sehr gut miteinander zu vergleichen, um schlussendlich möglichst günstig einzukaufen. Außerdem ist es möglich, spezielle Aktionen zu nutzen, wie beispielsweise den Black Friday oder entsprechende Ableger.
Große Anschaffungen werden teurer
Richtig ärgerlich wird es, wenn größere Anschaffungen geplant sind. Wer sich zum Beispiel den Traum von einem Apple Laptop erfüllen möchte, muss tief in die Tasche greifen. Im Rahmen seines letzten Updates beim MacBook Pro hat Apple die Gelegenheit ergriffen, an der Preisschraube zu drehen. Einige Modelle sind um mehrere hundert Euro teurer geworden – und letztlich gibt es viele weitere Geräte, bei denen es sich ganz ähnlich verhält.
Nun wird der eine oder andere Kaufinteressent auf eine Erholung des Eurokurses setzen. Allerdings gilt diese als fraglich. Angesichts der EZB-Entscheidung vom letzten Mittwoch, den Leitzins unangetastet zu lassen und die Strafzinsen sogar zu erhöhen, dürfte der Euro nicht so schnell wieder an Wert zulegen. Elektroartikel bleiben also erst einmal teurer.