Viele Jahre lang wurde über die Einführung eines großen iPads spekuliert. Doch anstatt eines Geräts mit großer Bilddiagonale brachte Apple überraschenderweise das iPad Mini auf den Markt. Inzwischen dachte kaum noch jemand an ein größeres Modell, bis es kürzlich von Apple vorgestellt wurde. Im November soll es losgehen bzw. wird das iPad Pro ab diesem Zeitpunkt in Deutschland erhältlich sein.
Über das neue iPad wurde bereits intensiv spekuliert, viele Menschen fragen sich, ob sich das Gerät zu einem Verkaufsschlager oder eher einem Ladenhüter entwickeln wird. Schließlich sind nicht alle Produkte, die von Apple stammen, ein Verkaufsschlager. Man denke nur an den iPod, der inzwischen ein Nischendasein führt – ebenso wird die Apple Watch, die sich wohl auch nicht so gut verkauft, wie einst vermutet wurde.
Eine Abschätzung hinsichtlich des Erfolgs vom iPad Pro ist gar nicht so leicht abzugeben. Das Gerät verfügt über mehrere Eigenschaften, die es zu einem Verkaufsschlager machen könnten. Auf der anderen Seite muss es nicht zwingend so kommen. Daher habe ich beschlossen, die Stärken und Schwächen des Geräts nachfolgend zu beleuchten.
Stärken und Chancen auf einen Blick
Zuerst ist verständlicherweise das große Display zu erwähnen. Die Bilddiagonale von 12,9 Zoll hat es in sich. Endlich ist das iPad ähnlich wie ein großer Laptop zu nutzen, es lassen sich viel mehr Informationen gleichzeitig darstellen. Sowohl im geschäftlichen als auch privaten Einsatz ergeben sich mehrere Vorzüge. Im privaten Umfeld würde es sich beispielsweise anbieten, Videos zu konsumieren – zumal Apple das Gerät gleich mit vier Lautsprechern ausgestattet hat.
Ein weiterer Pluspunkt ist die bessere Ausreizung der Apps. Egal ob man anspruchsvoll mit dem Stylus zeichnen oder Videos in 4K Auflösung bearbeiten möchte, das iPad Pro bietet enorme Möglichkeiten. Das iPad ist endlich erwachsen geworden und lässt sich professionell einsetzen – sofern die passenden Apps zur Verfügung stehen.
Es gibt auch Schwächen
Andererseits gilt es sich zu fragen, ob man dies überhaupt möchte. Die Möglichkeit, an einem großen Tablet zu arbeiten, mag zwar ihren Reiz haben, doch schlussendlich lassen sich womöglich viele Aufgaben an einem klassischen Computer dennoch besser erledigen. Ein Beispiel ist die 4K Videobearbeitung. Sie klingt zwar reizvoll, doch welcher Profi möchte mit iMovie arbeiten?
Ebenso sind die Abmessungen nicht außer Acht zu lassen. Bei Geschäftsleuten war das iPad bislang so gefragt, weil es einfach sehr kompakt und daher leicht mitzunehmen ist. Mit dem iPad Pro ändert sich dies, es ist bei weitem nicht so handlich.
Dann wären da noch die stolzen Preise. In der einfachsten Ausstattung ohne Mobilfunk und mit 32 GB Speicher wird in den USA ein Preis von 799 USD ausgerufen. Angesichts der gebotenen Leistung scheint dieser Preis noch vertretbar zu sein. Aber die Zusatztastatur hat es mit einem Preis von 169 USD wirklich in sich, mal abgesehen von weiteren 99 USD für den Stylus.
Schlussendlich bleibt daher abzuwarten, wie das iPad Pro am Markt ankommt. Der Zeitpunkt der Markteinführung scheint clever gewählt zu sein, schließlich steht dann Weihnachten kurz vor der Tür. Was danach kommt, bleibt spannend.