Für ein Smartphone der Spitzenklasse gilt es richtig viel Geld auf den Tisch zu legen – es stellt überhaupt kein Problem dar, 800 bis 1.000 Euro auszugeben. Aus genau diesem Grund werden die meisten Geräte dieser Preisklasse auch in Verbindung mit Mobilfunkverträgen gekauft. Dank Subventionierung durch den Vertrag sinkt der Gerätepreis. Außerdem wird der Kaufpreis auch gerne auf Monatsraten umgelegt. Schlussendlich ändert dies jedoch nichts an den Kosten: Monat für Monat werden stattliche Gebühren fällig.
Mir stellt sich die Frage, weshalb Menschen die Entscheidung treffen, so viel Geld für ein Smartphone auszugeben. Keine Frage, bis vor einigen Jahren war es durchaus sinnvoll, sich eher im oberen Preissegment umzusehen. Damals hatten die Einsteigergeräte nicht viel zu bieten und auch etliche Modelle aus dem mittleren Preissegment galten als problematisch, weil beispielsweise ein Träges Verhalten beim Wechseln zwischen Apps festzustellen war.
Einsteigergeräte haben viel zu bieten
Doch heute ist die Situation eine vollkommen andere. Der technische Fortschritt ist nicht zu übersehen, selbst im Billigsegment sind inzwischen beeindruckende Geräte zu finden. Was vor einigen Jahren noch als Hightech galt, wird von den heutigen Billiggeräten längst übertroffen. Genau deshalb frage ich mich, weshalb immer noch so viele Menschen nach den Top-Smartphones streben, obwohl sie mit den preiswerten Modellen ebenfalls gut bedient wären.
So wurde zum Beispiel heute bekannt, dass Google den Preis für sein Nexus 6 Smartphone gesenkt hat. Als das Gerät neu auf den Markt kamen, hat es noch 650 Euro gekostet – heute ist es schon ab 420 Euro erhältlich. Wirklich billig ist es damit aber noch nicht, andere Geräte sind deutlich preiswerter. Man denke nur an das Lumia 630 von Microsoft, das vor knapp einem Jahr ungemein stark beworben wurde und damals rund 150 Euro kostete. Heute gibt es dasselbe Smartphone für rund 80 Euro – und ich frage mich ernsthaft, weshalb ich 420 Euro für ein Nexus ausgeben soll, wenn das Nokia zu vermutlich 90 Prozent dieselben Aufgaben erledigen kann und gleichzeitig viel preiswerter ist.
Wo liegt der Unterschied?
Natürlich mögen die Smartphones der Spitzenklasse über Displays verfügen, die ein wenig größer sind und außerdem höher auflösen. Doch ob man nun telefonieren, SMS nachrichten versenden, einen Messenger wie WhatsApp verwenden oder einfach nur im Netz surfen möchte – selbst preiswerte Modelle meistern diese Aufgabe mit Bravour.
Die Antwort auf meine Frage, muss wohl im Marketingumfeld gesucht werden. Irgendwie schaffen es die Unternehmen, ihre Kundschaft für die teuren Geräte zu begeistern, selbst wenn diese im Grunde nicht wirklich mehr zu bieten haben.