Was ist die wichtigste Funktion einer Smartwatch? Die Zeit anzuzeigen. Klingt wie ein Witz, ist aber ein Befund einer aktuellen Umfrage der Forschungs- und Beratungsgruppe Goldmedia.
Der Markt für Smartwatches ist wie der für Wearables allgemein noch jung. Ob sich Computeruhren in den kommenden Jahren allgemein durchsetzen oder wieder einmal floppen, muss sich erst zeigen. Die Ergebnisse zweier Befragungen von Goldmedia unter Internetnutzern in Deutschland sprechen jedoch für ein ausreichend großes Interesse für gute Geschäfte für die Hersteller.
Seit dem mit viel medialer Aufmerksamkeit bedachten Verkaufsstart der Apple Watch in Deutschland hat sich Goldmedia zufolge die Zahl der Besitzer einer Smartwatch hierzulande verdoppelt. Das zeigt, wie klein der Markt insgesamt bislang ist. Aber immerhin: 2 Prozent der Erwachsenen sollen sich bereits eines der nicht gerade billigen Apple-Geräte fürs Handgelenk zugelegt oder zumindest bestellt haben.
Deutlich Mehrheit ist nicht interessiert
Wichtiger noch: 5 Prozent der Befragten haben fest vor, eine von Apples Uhren zu kaufen. Weitere 12 Prozent können sich wenigstens vorstellen, sich eine Apple Watch zu kaufen. 81 Prozent sind dagegen nicht interessiert.
Obwohl sich die große Mehrheit keine Apple Watch anschaffen möchte, könnte Apple ein gutes Geschäft machen: Allein die 5 Prozent der Befragten, die sich fest zum Kauf entschlossen zeigten, müssten für die umgerechnet etwa 3,4 Millionen Uhren rund 1,4 Milliarden Euro ausgeben. Mindestens, denn auf diesen Wert kommt man auf Basis des Preises von 399 Euro für das günstigste Modell der Apple Watch. Von den 20 derzeit erhältlichen Modellen kosten manche mehr als das Doppelte. Ein Teil der Käufer wird daher sicher mehr ausgeben.
Die Lieferengpässe zum Verkaufsstart haben das Interesse nur wenig gedämpft, schreibt Goldmedia. Gerade 5 Prozent der Nicht-Käufer ließen sich von diesbezüglichen Berichten abschrecken. Allerdings zeigten sich 37 Prozent der Käufer bzw. Besteller verunsichert.
„Das zeigt, wie stark der Wunsch nach dem neuesten Apple-Produkt bei den Kaufentschlossenen ausgeprägt ist“, kommentiert Goldmedia-Geschäftsführer Dr. Florian Kerkau die Ergebnisse. „Apples Marktmacht und deren einzigartige Fähigkeit, Bedürfnisse zu schaffen und Begehrlichkeiten zu wecken, werden den noch jungen Smartwatch-Markt ordentlich in Schwung bringen, sofern Apple die hohen Erwartungen seiner Kunden erfüllen kann.“
Was wollen die Verbraucher?
Doch was erwarten die Kunden eigentlich? In einer anderen Goldmedia-Umfrage ging es um die Frage, was eine Smartwach können muss. 80 Prozent nannten die klassische Uhr-Funktion, 67 Prozent wünschten sich eine Weckfunktion. 57 Prozent gaben an, eine Smartwatch als Kalender nutzen zu wollen, 48 Prozent für Gesundheits- und Fitnesstracking, 45 Prozent wünschten sich eine Möglichkeit zum Musikhlören und 42 Prozent Telefon-, SMS- und E-Mail-Funktionen.
Das wirkt extrem unspektakulär. Hier muss man bedenken, dass allgemein mit Uhren in Verbindung stehende Funktionen nicht überraschend von vielen Befragten genannt werden. Das bedeutet keineswegs, dass den Leuten nicht noch weitere sinnvolle Funktionen einfallen würden.
Aber – welche Funktionen würden Euch zum Kauf einer Smartwatch bewegen?