Ihr habt Euch nicht verlesen und ich habe mich nicht verschrieben – die Überschrift ist korrekt: Selbst im Jahr 2014 sind diejenigen, die Weihnachtsgeschenke online kaufen möchten, in der Minderheit. Wichtig: Es geht darum, ob überhaupt Geschenke im Netz gekauft werden sollen, nicht etwa um die komplette Erledigung der Weihnachtseinkäufe!
Um fair zu sein: Der Trend geht natürlich eindeutig zum Einkaufen im Netz und vermutlich wird im kommenden Jahr die Mehrheit der Verbraucher hierzulande mindestens ein Geschenk für Weihnachten in einem Onlineshop bestellen. Der BITKOM hatte eine repräsentative Umfrage in Auftrag gegeben, deren Ergebnisse jetzt vorliegen.
48 Prozent der Deutschen ab 14 Jahren planen demnach einen Kauf von Weihnachtsgeschenken im Internet. Das sind etwa 33 Millionen Bürger. Letztes Jahr wollten erst 26 Millionen Verbraucher Weihnachtsgeschenke online bestellen. Ein großer Sprung nach vorn! Und jeder Fünfte (20 Prozent) will sogar ganz auf Offline-Shopping zu Weihnachten verzichten und sich ganz auf Angebote im Netz konzentrieren.
Nicht alle haben sich bereits entschieden
Am weitesten verbreitet ist der Geschenkekauf im Internet in der Altersgruppe zwischen 30 und 49 Jahren, aus der 64 Prozent vorhaben, etwas zu Weihnachten in Onlineshops zu kaufen. Möglicherweise kauft sogar doch eine Mehrheit wenigstens einen Teil ihrer Geschenke online, denn lediglich 36 Prozent sind sich sicher, ausschließlich offline zu kaufen. 14 Prozent haben noch keine (Vor-) Entscheidung getroffen.
„Für den Geschenkekauf ist das Internet ideal“, sagt BITKOM-Experte Tobias Arns. „Im Gegensatz zu überfüllten Innenstädten bieten Online-Shops hohen Komfort und vor allem einen einfachen Preisvergleich.“ Die im BITKOM organisierten Unternehmen profitieren vom Trend zum Onlineshopping. Die Zuwächse werden sie freuen, aber zufrieden sein werden sie nicht.
Fehlende Kenntnisse für Computer und Internet
Wir haben immerhin das Jahr 2014, nicht 2004. Welche Zukunft hat ein Land, in dem die Mehrheit nicht plant, auch nur ein einziges Weihnachtsgeschenk online zu kaufen? Ein Land, wie der Verband in einer anderen Umfrage herausfand, in der die Hälfte der Bevölkerung geringe bis gar keine Computerkenntnisse hat, es passt also doch irgendwie zusammen! Wer das Internet nutzt, kauft generell zumindest ab und zu im Netz ein. Der stationäre Handel immerhin profitiert davon. Ich bin gespannt, wie er diese Schonfrist nutzen wird.
Aber was ist mit denen, die online kaufen könnten und doch lieber nach draußen gehen? Wer will in übervollen Geschäften den billigen Glühwein im Atem der anderen Käufer riechen?