Bewegungsdaten von Pkws liefern wertvolle Daten, die auf ganz unterschiedliche Art und Weise genutzt werden können. Hier im Blog haben wir beispielsweise schon über die Traffic-Daten geschrieben, die Anbieter von Navigationssystemen auswerten, um ihre Kunden möglichst effizient durch den Verkehr zu geleiten. Doch es gibt noch viele weitere Bereiche, sogar in der Reifenentwicklung werden solche Daten inzwischen genutzt.
Ein Unternehmen, das sich in diesem Bereich ganz besonders engagiert, ist Michelin. Wie im Video zu sehen ist, entwickelt das Unternehmen keinesfalls nur Reifen, die für den Einsatz auf speziellen Fahrbahnen sowie bei bestimmten Wetterverhältnissen ausgelegt sind. Der Reifenhersteller verfolgt noch einen weiteren Ansatz, nämlich die Berücksichtigung des Fahrverhaltens seiner Kunden. Auf Basis der gewonnenen Kenntnisse werden Reifen entwickelt, die genau in den Umgebungen punkten, in denen die Kraftfahrer unterwegs sind.
Zu diesem Zweck hat Michelin bisher Daten von 75.000 Verbrauchern pro Jahr gesammelt, um diese auszuwerten und in die Reifenentwicklung einfließen zu lassen. Doch nun geht der Reifenhersteller noch einen ganzen Schritt weiter. In Europa werden 3.000 Pkws in das so genannte Live-Driving Lab integriert. Daten über die Fahrzeugnutzung werden in Echtzeit gesammelt, wodurch sich die Möglichkeit eröffnet, noch präzisere Auswertungen vorzunehmen.
Einige Personen werden sich jetzt womöglich fragen, was ein Reifenhersteller mit Bewegungsdaten anfangen möchte. Tatsächlich ist es jedoch so, dass entsprechende Daten hilfreich dabei sind, bessere Reifen zu entwickeln. Immerhin nimmt der Anwendungsbereich einen großen Einfluss auf die optimale Reifenbeschaffenheit. Am besten lässt sich dies mit einem Verweis auf die häufigsten Irrtümer rund um Autoreifen erläutern.
Irrtum 1: Winterreifen können im Sommer problemlos gefahren werden
Viele Autofahrer nehmen an, sie könnten ihre alten Winterreifen im Sommer herunterfahren. Doch auf sommerliche Straßenverhältnisse sind die Reifen nicht ausgelegt, was zu längeren Bremswegen führt und somit die Sicherheit beeinträchtigt.
Irrtum 2: Breitreifen sind am sichersten
Breitreifen bieten nur dann eine maximale Sicherheit, wenn sie über ein abgestimmtes Profil verfügen – immerhin müssen breite Reifen bei Nässe deutlich mehr Wasser als schmale Reifen verdrängen.
Irrtum 3: Reifen werden auf der Autobahn schneller als im Stadtverkehr abgefahren
Wer im Stadtverkehr unterwegs ist, setzt am besten auf Reifen mit besonders guter Haltbarkeit. Die Belastung ist hoch, weshalb eine stärkere Abnutzung als auf der Autobahn stattfindet.
Erkenntnisse, die Michelin im Rahmen seiner umfassenden Studien sammelt, fließen in die Michelin Total Performance Produkte ein. Hier verspricht der Reifenhersteller das, was sonst im Gegensatz zueinander steht, nämlich eine hohe Sicherheit in Verbindung mit einer hohen Haltbarkeit.