Wer unser Blog regelmäßig liest, wird mittlerweile wissen, dass ich kein besonders großer Fan von Microsoft Windows bin – zumindest nicht von den Versionen, die nach Windows XP veröffentlicht wurden. Meiner Meinung nach haben diese Systeme keinen Mehrwert gegenüber XP zu bieten, sie nehmen letztlich nur mehr Platz auf der Festplatte in Anspruch und stellen ungemein hohe Anforderungen an die Hardware.
Ein ewiges Weiterarbeiten mit XP ist jedoch schwierig – und zwar keinesfalls, weil Microsoft den Support einstellt. Ein viel größeres Problem ist die eingeschränkte Hardwareunterstützung, insbesondere im Hinblick auf das Thema Hauptspeicher. Den Otto-Normalverbraucher dürfte dies wenig stören, weil er einfach auf die neueren Windows-Versionen zurückgreift. Ich selbst bin hingegen schon soweit, dass ich mit Linux und Mac OS arbeite.
Allerdings bringen diese Alternativen gewisse Nachteile mit sich. Hierzu zählt insbesondere die beschränkte Auswahl an Software. Zwar mag es unzählige Alternativen geben, doch sofern man mit ganz bestimmten Programmen arbeiten möchte, bleibt einem keine andere Wahl, als mit Windows zu arbeiten. Dies könnte sich jedoch ändern, wenn mit ReactOS könnte ein toller Nachfolger auf den Markt kommen.
ReactOS ist ein Windows-Klon, der sich stark an der Windows NT Architektor orientiert und eines Tages eine möglichst vollständige Kompatibilität gewährleisten soll. Jedoch handelt es sich hierbei um ein sehr ehrgeiziges Ziel: Das Projekt gibt es seit ca. acht Jahren und wird seither fast durchweg weiterentwickelt. Zugleich sind die Entwickler vom eigentlichen Ziel noch weit entfernt. Es müssen noch unzählige Aufgaben erledigt werden, bis das Open Source Betriebssystem fertiggestellt ist.
Damit die Entwicklung künftig schneller voranschreitet, wurde nun eine Kickstarter-Kampagne in das Leben gerufen. Ziel der Kampagne ist es, Gelder in Höhe von 120.000 US-Dollar einzusammeln, die vollständig in das Projekt zurückfließen.
Es wäre erfreulich, wenn die Kampagne erfolgreich verläuft und die Entwicklung des Projekts maßgeblich beschleunigt wird. Zumal es sich hierbei um kein Vorhaben handelt, es nach einem Hobby-Projekt aussieht. Ganz im Gegenteil: Die Entwickler haben bereits Großartiges geleistet und tolle Unterstützung erhalten. Beim Google Summer of Codes war das Projekt mehrfach präsent und konnte dort in bestimmten Bereichen deutlich weiterentwickelt werden.
Ich fände es toll, wenn das Projektziel erreicht wird und eines Tages ein Windows Klon zur Verfügung steht, der zuverlässig arbeitet und außerdem über eine tolle Performance verfügt. Wer einen finanziellen Beitrag leisten möchte, kann dies auf der Kickstarter Website tun. Ansonsten besteht noch die Möglichkeit, aktiv als Programmierer beizutragen. Im Mittelpunkt des Kickstartprojekts steht übrigens nicht das eigentliche OS, sondern ein kommerzieller Ableger, über dessen Vermarktung nachhaltige Einnahmen generiert werden sollen.