E-Mail ist nicht gerade der neueste Kommunikationstrend, kann aber bei Neujahrsgrüßen laut aktueller Umfrage schon wieder zulegen. Ähnlich sieht es bei SMS aus. Eine Smartphone-App will dagegen nur eine überschaubare Minderheit für ihre Grüße zum Jahreswechsel verwenden.
Ginge es nach dem Stimmungsbild in Blogs, Foren und auf Social-Media-Plattformen, wäre die letzte SMS vor mindestens fünf Jahren und die letzte E-Mail mit Silvester-bzw. Neujahrsgrüßen zur Jahrtausendwende verschickt worden. Die meisten Menschen leben indes nicht in der Parallelwelt dieser Möchtegern-Internetversteher, die sich für den Versand einer traditionellen E-Mail für zu hip halten.
Vor einem Jahr waren Postkarten und Briefe noch die Nummer drei
Daher wird zum Jahreswechsel 2013/2014 fast jeder dritte Deutsche (32 Prozent) seine Grüße per E-Mail schicken. Noch „schockierender“ für manche: Damit werden hierzulande erstmals mehr Neujahrsgrüße via E-Mail als per Postkarten und Briefen (29 Prozent) verschickt. Das berichtet der BITKOM auf Grundlage einer von ihm beim Meinungsforschungsinstitut Aris beauftragen repräsentativen Befragung.
E-Mails legen gegenüber dem Vorjahr um zwei Prozentpunkte zu, Postkarten und Briefe fallen um drei Prozentpunkte zurück. „Elektronische Post wird in immer breiteren Bevölkerungskreisen auch als offizielles Einladungs-, Dankes- und Glückwunschschreiben genutzt und akzeptiert“, sagt BITKOM-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. Ja Leute, dieser Prozess ist noch nicht abgeschlossen. In den kommenden Jahren dürften also weitere Bundesbürger die E-Mail als Alternative zur Grußpostkarte für sich entdecken.
Am liebsten telefonisch
An erster Stelle im Ranking stehen dieses Mal Telefonanrufe (71 Prozent), an zweiter Stelle folgen Handy-Kurznachrichten (39 Prozent). E-Mails (32 Prozent) liegen an dritter, der Grußversand auf dem Postwege an vierter Stelle (29 Prozent). Erst auf Rang fünf folgen Einträge im Internet (19 Prozent), etwa in Communitys und Blogs. Auf den letzten Plätzen liegen mittels Smartphone-App übermittelte Neujahrsgrüße (14 Prozent) und Videochats zum Jahreswechsel (10 Prozent). „Videotelefonate sind insbesondere dank Smartphone und Tablet Computer für viele Nutzer leichter geworden, zudem ist die Bild- und Tonqualität dank schneller Breitbandverbindungen spürbar gestiegen“, erklärt Rohleder.
In der Untersuchung wurde wieder einmal deutlich, dass verschiedene Altersgruppen sich in ihrem Kommunikationsverhalten unterscheiden. Auffällig ist die hohe Affinität zu Karten und Briefen bei Senioren, während junge Menschen elektronische Kommunikationsmittel präferieren. „So wollen zwei Drittel (66 Prozent) aller Personen unter 30 Jahren Grüße per SMS verschicken, 40 Prozent nutzen Internet-Einträge, fast 30 Prozent Smartphone-Apps, doch nur jeder Fünfte (20 Prozent) nutzt Brief oder Karte. Zum Vergleich: Nur 11 Prozent der Senioren ab 65 Jahren versenden eine SMS, aber 45 Prozent schreiben Karten oder Briefe“, nennt der BITKOM in der Presseinfo weitere Daten.
Bei jungen Menschen sehen die Prozentwerte im Ranking der verschiedenen Kommunikationsmöglichkeiten also ganz anders aus. Der einzige Unterschied in der Rangfolge ist jedoch die schlechte Platzierung von Neujahresgrüßen per Postkarten und Briefen. Selbst bei den jungen Menschen liegen Telefon, SMS und E-Mail klar vor allen anderen Kommunikationswegen.
Wie versendet Ihr zum Jahreswechsel Eure Grüße – oder macht Ihr dabei gar nicht mit?