Die große Mehrheit der Tablet-User verwendet nur WLAN, um online zu gehen. Einen extra Mobilfunkvertrag für ihr Tablet sparen sich die meisten Nutzer. Sogar beim mobilen Einsatz der Geräte spielt WLAN (Stichwort Hotspots) eine große Rolle.
Tablet-Computer gehören zusammen mit Smartphones zu den „mobilen Endgeräten“. Ich finde den Begriff irreführend, oder würdet Ihr einem Menschen, der es im Laufe des Tages nur vom Bett auf die Couch schafft und gerade mal zwischendurch in Küche und Klo vorbeischaut, einen mobilen Lebensstil attestieren? Tablets sind damit eher in der ganzen Wohnung einsetzbare Computer als mobile Endgeräte. Laut einer vom BITKOM beauftragten Untersuchung des European Information Technology Observatory (EITO) verlassen die wenigsten Geräte die Wohnung.
65 Prozent der Teilnehmer bringen ihren Tablet-Rechner ausschließlich über ihr eigenes WLAN zu Hause ins Internet. 27 Prozent haben einen passenden Mobilfunktarif für ihr Tablet, nutzen WLAN aber zusätzlich. Zusammengerechnet ergibt sich so ein Anteil von 88 Prozent WLAN-Usern unter den Tablet-Besitzern. Das hat sicher auch damit zu tun, dass jedes Tablet ab Werk mit einem WLAN-Modul, aber nicht unbedingt mit einem UMTS- oder LTE-Modul ausgerüstet ist – und nicht nur mit den zusätzlichen Kosten für die „mobile“ Internetnutzung.
Nur jedes dritte Tablet geht via UMTS oder LTE online
Lediglich einer von drei Tablet-Besitzern (33 Prozent) verwendet zumindest zeitweise eine Mobilfunk-Datenverbindung. Mit 28 Prozent ist die Gruppe der UMTS-User deutlich größer als die der LTE-User mit 8 Prozent, was allerdings schon ein recht hoher Wert für den jungen Mobilfunkstandard der vierten Generation darstellt. „Der Trend geht klar zur mobilen Internet-Nutzung via LTE“, sagt BITKOM-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder.
Ausschließlich via Mobilfunkverbindung online sind übrigens nur 6 Prozent der Besitzer von Media-Tablets. In der Altersgruppe von 30 bis 39 Jahren liegt dieser Wert indes bei erstaunlichen 44 Prozent. Eine Kombination aus WLAN und Mobilfunk verwenden 13 Prozent: Über WLAN (manchmal auch per Kabel) wird eine Verbindung zu einem Smartphone hergestellt, das seinerseits via UMTS oder LTE online ist.
„Der Boom bei Smartphones und Tablets sowie der Trend zu UMTS und LTE treiben das Wachstum bei den mobilen Datendiensten“, konstatiert der BITKOM in der Pressemitteilung zur Untersuchung. „So wird das mobile Internet bald das mobile Telefonieren als wichtigsten Umsatzbringer für Telekommunikationsanbieter ablösen.“ Der Verband rechnet damit, dass die mobilen Datendienste dieses Jahr für 44 Prozent der Umsätze im deutschen Mobilfunkmarkt sorgen werden. Seit 2009 legte das Geschäft mit mobilen Datendiensten zweistellig zu, allein dieses Jahr soll es mit einem Plus von 10 Prozent ein Volumen von 9,4 Milliarden Euro erreichen.
WLAN-Hotspots besonders bei jungen Usern beliebt
„Da gut die Hälfte aller Nutzer ihren Tablet-Computer vor allem zu Hause einsetzt, reicht vielen der Zugang über WLAN“, stellt Rohleder fest. Unterwegs nutzen 28 Prozent der Befragten WLAN-Hotspots, bei den Teilnehmern unter 30 Jahren sind es sogar 42 Prozent.
Wie bringt Ihr Euer Tablet ins Internet? Ich hatte mich voriges Jahr beim Kauf eines Nexus 7 bewusst für die reine WLAN-Variante entschieden, selbst einen nur kleinen Aufpreis wäre mir ein Funkmodul nicht wert gewesen. Und diese Woche habe ich das neue Nexus 7 ebenfalls wieder als reine WLAN-Version bestellt. Für unterwegs reicht mir mein Samsung Galaxy S4.