Die Nutzung des Internets mit mobilen Endgeräten hat in den letzten Jahren extrem zugenommen. Die Betreiber vieler Websites haben sich darauf noch nicht eingerichtet. Eine aktuelle Studie bringt die Enttäuschung vieler Nutzer ans Licht.
Die Bildschirme von Smartphones werden zwar immer größer, aber die Darstellung „normaler Websites“ ist weiterhin nur eingeschränkt möglich. Nur für mobile Geräte angepasste Websites können auf den kleinen Displays überzeugen – aber das allein reicht nicht. Das zeigen die vielen negativen Nutzerreaktionen aus der neuen repräsentativen Studie „Deutschland wird Mobile – Sind die Unternehmen vorbereitet?“, die für die Initiative DO MOBILE im Rahmen einer Kooperation der Fachgruppe Mobile im Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V., Google und TNS Infratest erstellt wurde.
40 Prozent der Deutschen haben ein Smartphone
In den zurückliegenden zwei Jahren stieg die Zahl der Smartphone-Besitzer in Deutschland um 122 Prozent auf derzeit rund 40 Prozent. Einer von zwei Smartphone-Besitzern nutzt sein Gerät jeden Tag, das sind 41 Prozent mehr als vor zwei Jahren. Aufgeholt haben besonders Frauen und Personen beiderlei Geschlechts zwischen 35 und 54 Jahren. Immerhin 12 Prozent der Besitzer klassischer Handys wollen innerhalb eines halben Jahres auf ein Smartphone umsteigen.
„Die Studie zeigt deutlich, dass der Gebrauch mobiler Endgeräte stetig zunimmt. Während sich die Smartphone-Nutzung in den letzten drei Jahren mehr als verdoppelt hat, ist die Nutzung von Tablets innerhalb der letzten zwölf Monate sogar auf das Dreifache angestiegen“, macht Jens Redmer, Head of New Products and Solutions Development bei Google, deutlich.
Das hat Folgen für die Art und Weise, wie die Menschen das Internet nutzen. Walter Freese, Head of Mobile bei TNS Infratest ergänzt: „Parallel zum stark wachsenden Smartphone-Besitz in der Bevölkerung nehmen auch die Zugriffe auf Internetseiten über mobile Devices zu. In den Augen der User entsprechen aber viele Marken- und Corporate-Seiten nicht ihren Ansprüchen und Erwartungen. In Sachen ‚Optimierung für Mobile‘, aber auch bei der Frage des relevanten Contents gibt es noch Nachholbedarf.“
Was kritisieren die User?
In der Befragung wurde deutlich, dass in allen untersuchten Branchen Verbesserungen der mobilen Internetangebote vonnöten sind. Den Erwartungen und Anforderungen der User wird ein großer Teil der Angebote nicht gerecht. Die Kritikpunkte sind nicht in allen Branchen gleich stark ausgeprägt, aber bestimmte Probleme sind branchenübergreifend: 58 Prozent der Teilnehmer bemängeln die Unübersichtlichkeit zu vieler mobiler Online-Angebote, 36 Prozent fehlende Benutzerfreundlichkeit. Zu viel „scrollen“ zu müssen, stört mit 26 Prozent mehr als ein Viertel der Befragten. Fast jeder vierte Teilnehmer (24 Prozent) bemängelte ein Zuwenig an relevanten Informationen, mehr als jeden fünften (22 Prozent) stören nicht optimal an die jeweilige Displaygröße angepasste Seiten, 21 Prozent kritisieren zu lange Ladezeiten.
„Angesichts der rasanten Entwicklung der Nutzung mobiler Endgeräte ist es von zentraler Bedeutung, dass die Unternehmen den Erwartungen und Bedürfnissen ihrer potenziellen Kunden auch im mobilen Umfeld gerecht werden“, stellt Mark Wächter, Vorsitzender der Fachgruppe Mobile im BVDW, fest. „Die vorliegende Studie macht deutlich, wie wichtig die Initiative ‚DO MOBILE‘ des Verbandes ist. Unser Ziel ist es, über die Stärke des Mediums Mobile aufzuklären und eine breite Akzeptanz für mobile Lösungen zu schaffen.“
Wie zufrieden seid Ihr mit den Internetangeboten, die Ihr mit Euren Smartphones und Tablets besucht?