Erneut soll Facebook an einem Online-Bezahlsystem arbeiten

Geschrieben von am 15. August 2013 in Kategorie Web 2.0

Bereits seit Jahren wird darüber spekuliert, ob Facebook nicht schon bald ein eigenes Bezahlsystem einführt. Überraschend sind derartige Spekulationen nicht, schließlich würde sich Facebook hierdurch die Möglichkeit eröffnen, seine Plattform besser zu monetarisieren. Zugleich würden auch die Nutzer profitieren, schließlich ließen sich die unterschiedlichsten Konzepte realisieren, wie beispielsweise direktes Shopping im Social Network oder das Leisten von Spenden.

Bisher sah es jedoch so aus, als ob Facebook mit solch einem Vorhaben nichts als große Problem hat. Längst befand sich eine eigene Währung in der Planung, von der man heute jedoch nichts mehr hört. Nun wurden die Spekulationen wieder angeheizt: Das Blog „All Thing D“ des Wall Street Journal veröffentlichte einen entsprechenden Beitrag, in welchem unter anderem steht, dass Facebook bereits an Tests arbeitet. Dies wurde nun von Facebook bestätigt: Entsprechende Apps sollen schon bald getestet werden.

Die große Neuerung besteht nun darin, dass von einer virtuellen Währung keines Rede mehr ist – vielmehr will sich Facebook zu einem eigenen Bezahldienstleister entwickeln. Dies klingt äußerst schlüssig, immerhin würde das Social Network gut durchstarten können: Dank der vielen Nutzer und der damit einhergehenden Reichweite wäre es möglich, einen Bezahlservice zu starten, der schnell einen hohen Bekanntheitsgrad erlangt und im Idealfall auch von zahlreichen Personen genutzt sowie beispielsweise von Geschäften akzeptiert wird.

Generell wäre es sehr erfreulich, wenn es tatsächlich soweit kommt – immerhin könnte es dann passieren, dass PayPal massive Konkurrenz bekommt. Bislang ist PayPal nämlich der einzige Online-Bezahldienst, der auf eine wirklich eindrucksvolle Reichweite kommt. Allerdings ist PayPal schon mehrfach in die Kritik geraten, sodass ein wenig mehr Auswahl dem Markt sicherlich nicht schaden würde. Man denke nur an blockierte Konten von Nutzern, die dadurch in große finanzielle Schwierigkeiten geraten sind. Oder die immens hohen Gebühren, die PayPal seinen Nutzern in Rechnung stellt: Die Kosten des Geldverkehrs liegen im Vergleich zu Zahlungen, die auf herkömmlichen Wege über Banken abgewickelt werden, relativ hoch.

Andererseits gilt es als fraglich, ob Facebook einen besseren Bezahldienst erschaffen kann. Immerhin muss es Facebook irgendwie gelingen, mehr Geld zu verdienen – da käme ein Bezahldienst, der satte Gebühren berechnet, sehr gelegen. Zumal das Thema Datenschutz nicht außer Acht gelassen werden darf. Facebook genießt den Ruf eines Datensammler, der mit den US Behörden sehr eng kooperiert – aus Sicht potentieller Nutzer sind dies nicht gerade die besten Vorzeichen.

Ähnliche Beiträge:

Tags : , ,

1 Comments For This Post

  1. Bert says:

    Ich glaube Facebook geht es garnicht darum Paypal Konkurenz zu machen. Paypal ist Marktführer in dem Segment und hat sich über Jahre, durch ein einfaches System etabliert. Ob Facebook die selben Nutzerzahlen (ca. 230 mio.) erreichen kann ist trotz der Milliarden Facebook-User fraglich. Natürlich wäre dies eine weiter Einnahmequelle für Facebook aber was ihnen wichtiger ist, sind die Daten der Nutzer. Denn die sind wichtig für Werbung auf Facebook. Und Werbung mach immer noch einen Großteil der Einnahmen bei Facebook aus
    Bert