Unabhängig davon, ob ein Computer bei Apple, Dell oder einem anderen großen Anbieter bestellt wird: Käufer haben die Möglichkeit, ihren Computer durch Wahl einzelner Hardware-Komponenten zu individualisieren und somit ihren persönlichen Bedürfnissen besser anzupassen. Dies trifft besonders für die Festplatten zu, wo oft verschiedene Kapazitäten zur Auswahl stehen und inzwischen auch oft die Möglichkeit besteht, konventionelle Festplatten durch SSD-Festplatten zu ersetzen.
Obwohl SSD-Laufwerke schon seit einigen Jahren am Markt angeboten werden, kommt ihr Absatz erst allmählich in Schwung. Bislang kamen sie auf einen vergleichsweise geringen Markanteil, doch nun scheint ein Wandel in Sicht zu sein. Wie bei heise unter Berufung auf den Marktforscher IHS iSuppli zu lesen ist, hat die Nachfragen nach SSD-Laufwerken besonders in diesem Jahr rasant angezogen. Im ersten Quartal dieses Jahres konnten die Hersteller rund 11,5 Millionen Laufwerke ausliefern, was gegenüber dem Vorjahreszeitraum nahezu einer Verdopplung entspricht.
Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass die Computernutzer anspruchsvoller werden und sich daher bewusst für SSDs entscheiden. Die Realität sieht jedoch vollkommen anders aus: Gut die Hälfte der SSD-Laufwerke wird gar nicht im klassischen Computer-Segment bzw. nicht bei den Desktop-Computern abgesetzt abgesetzt, stattdessen werden die Laufwerke vorrangig in schlanke Laptops eingebaut. Rund 5,9 Millionen Laufwerke sollen allein in diesen Bereich gewandert sein. Hinzu kommen weitere 1,6 Millionen SSD-Laufwerke, die schlussendlich in Tablets landen.
Eine vollkommen andere Entwicklung zeichnet sich bei den konventionellen Laufwerken ab. Wie bekannt ist, haben die PC-Hersteller mit einer Krise zu kämpfen: Der klassische Desktop-Computer ist längst nicht mehr so gefragt. Infolge sind die Absatzzahlen im Festplattensegment rückläufig. Im ersten Quartal des vergangenen Jahres konnten noch rund 105 Millionen Festplatten abgesetzt werden – im Vergleichszeitraum dieses Jahres waren es nur noch 93 Millionen Laufwerke. Hieran wird deutlich, wie sehr die Nachfrage zurückgegangen ist.
Für die Hersteller von SDD-Laufwerken ist dies eine erfreuliche Entwicklung – sie können auf eine rosige Zukunft blicken, denn in Anbetracht des Wachstums wird die Nachfrage noch weiter anziehen. Zumal sich viele Anwender an die Leistung der Laufwerke gewöhnen werden und nicht mehr zur konventionellen Festplatte zurückkehren werden.
Sicherlich wird das klassische Festplattenlaufwerk nicht gleich vom Markt verschwinden, aber die Richtung steht fest: Die kompakteren und schnelleren Laufwerke auf Flash-Basis bieten einfach mehr Vorteile und angesichts der hohen Nachfrage dürften deren Preise weiterhin zurückgehen. Somit dürften schwere Zeit auf die Unternehmen zukommen, die ausschließlich konventionelle Festplatten produzieren und im SSD-Bereich noch nicht vertreten sind.