Selbst die Gründer von Dropbox hätten vermutlich nie gedacht, dass ihr Service so gut ankommt und eines Tag mehr als 175 Millionen Nutzer zählt. Doch in der Tat hat sich Dropbox zu einer wahren Erfolgsgeschichte entwickelt – und das, obwohl der eigentliche Service doch so simpel ist.
Allerdings sehen andere Unternehmen nicht tatenlos zu, insbesondere die großen IT-Unternehmen wie Apple, Google und Microsoft haben allesamt vergleichbare Services entwickelt. Allerdings verfolgen diese Unternehmen andere Ziele. Dropbox hilft den Nutzern dabei, ihre Daten besser zu managen. Vor allem Apple und Google geht es hingegen mehr darum, die volle Kontrolle über den Nutzer zu haben. Sie möchten nicht nur sicherstellen, dass er seine Software ausschließlich direkt über sie bezieht (App Store und Android Market), sondern auch seine Dateien verwalten.
Nun könnte man vermuten, dass Dropbox auf eine der klassischen Marketingmaßnahmen setzt, um seinen Marktanteil zu halten oder gar zu vergrößern. So wäre beispielsweise denkbar, den Speicherplatz zu vergrößern oder die Preise zu senken. Doch bisher scheinen solche Maßnahmen nicht geplant zu sein, vielmehr will Dropbox seinen Service noch einmaliger machen.
In San Francisco fand die erste Dropbox Entwicklerkonferenz (DBX) statt. Dort machte Unternehmenslenker Drew Houston deutlich, dass Dropbox keinesfalls nur eine Online-Festplatte sein möchte. Das Unternehmen plant, das Spektrum seiner Services zu erweitern und somit noch mehr Arbeits- und Lebensbereiche der Nutzer zu erschließen.
Hierbei soll weiterhin das Thema Synchronisierung im Vordergrund stehen. Das Unternehmen arbeitet an einer API, die Datastore genannt wird und die Grundlage für eine Synchronisation von Informationen ermöglicht. Allerdings stehen in diesem Fall nicht Dateien im Vordergrund, sondern Kontakte, Termine laut einem Bericht von heise sogar Spielstände. Die Synchronisation soll dabei auf verschiedenen Plattformen möglich sein.
Im Grunde gibt es solche Lösungen schon – sogar für Dropbox. Allerdings wurden solche Hacks von externen Entwicklern geschaffen und können schon aus technischer Sicht nicht so schnell angeboten werden, wie es bei einer API Lösung der Fall wäre. Es könnte also sein, dass sich Dropbox zu einer Art technischer Standard entwickelt, wenn es um die schnelle und zugleich plattformunabhängige Übertragung von Daten geht. Wünschenswert wäre solch ein Service in der Tat, man denke nur an die zahlreichen Hindernisse, die zwischen Android und iOS bestehen.
Zumal sich Dropbox auch für Entwickler von Apps öffnen möchte. Bisher haben es diese schwer, wenn sie einen Dropbox-Zugriff anbieten möchten. Den Anfang macht das Unternehmen mit den Öffnen- und Speichern-Dialogen, um den Zugriff auf Dateien zu vereinfachen. Diese Maßnahme mag zwar äußerst simpel klingen, doch wenn erst einmal große Apps mit der Dropbox arbeiten, dürfen es Apple und Co schwer damit haben, ihre eigenen Cloud-Speicher als echte Alterantiven zu positionieren.