Die Bedeutung mobiler Endgeräte ist in den letzten Jahren extrem gewachsen. Vor allem Smartphones sind in Deutschland inzwischen weit verbreitet. Da liegt es nahe, dass Bankgeschäfte mittels Smartphone abzuwickeln ebenfalls populärer wird.
Mitte der Woche hatten wir berichtet, dass inzwischen auch etwas ältere Mobilfunknutzer auf Smartphones umsteigen. Allein in den letzten sechs Monaten wuchs der Anteil der Smartphone-Besitzer in der Altersgruppe zwischen 50 und 64 Jahren von 26 auf 39 Prozent! Das zeigt, dass diese Geräteklasse mittlerweile zum Alltag der normalen Menschen in Deutschland (und nicht nur der technikbegeisterten Early Adopter) gehört.
17 Prozent sind schon dabei
Mobile Banking hat in diesem Zusammenhang an Akzeptanz gewonnen. Wie eine vom BITKOM beauftragte und von forsa durchgeführte repräsentative Studie ergibt, nutzen es hierzulande bereits 17 Prozent der Smartphone-Besitzer. Das entspricht nahezu fünf Millionen Menschen. „Dank schnellem mobilen Internet und bedienungsfreundlicher Apps wird das Smartphone zum mobilen Banking-Terminal“, sagte BITKOM-Präsident Prof. Dieter Kempf. „Gerade Banken ohne eigenes Filial- und Automatennetz können ihren Kunden durch mobiles Banking zusätzliche Services bieten“, so Kempf, der glaubt, Mobile Banking werde sich neben dem herkömmlichen Onlinebanking etablieren.
Am weitesten verbreitet ist das mobile Abfragen des aktuellen Kontostands, was bereits von jedem siebten Smartphone-Besitzer (15 Prozent) in Anspruch genommen wird. Überweisungen nehmen auf diese Weise zumindest 8 Prozent vor. Den niedrigen Wert von nur einem Prozent für Wertpapierhandel sollte man vor dem Hintergrund sehen, dass der Handel mit Wertpapieren generell nicht so stark verbreitet und zudem nicht so alltäglich wie der Blick auf den momentanen Kontostand ist. In der Studie fiel auf, dass Mobile Banking in den westdeutschen Bundesländern sehr viel weiter verbreitet ist als in den ostdeutschen. 18 Prozent der Smartphone-Besitzer im Westen, aber nur 10 Prozent der Smartphone-Besitzer im Osten machen mobile Bankgeschäfte.
Ersatz für das Portemonnaie
Die Marktforscher wollten von den Umfrageteilnehmern außerdem wissen, ob sie sich das Smartphone als Ersatz für das Portemonnaie vorstellen können. 14 Prozent (hier wurden nicht (!) nur die Smartphone-Besitzer befragt) konnten sich vorstellen, in Zukunft komplett auf ihr Portemonnaie zu verzichten. Das waren immerhin fast 10 Millionen Menschen. Überdurchschnittlich stark vertraten diese Meinung Männer (19 Prozent), Bürger zwischen 14 und 29 Jahren (23 Prozent) sowie Personen mit Abitur (18 Prozent).
Ob jemand schon ein Smartphone nutzt, spielte ebenfalls eine Rolle: 21 Prozent der Besitzer eines solchen Geräts konnten sich einen Verzicht auf ihr Portemonnaie zugunsten eines Mobile Wallet auf ihrem mobilen Endgerät vorstellen. Kempf: „Viele Verbraucher werden demnächst ohne Portemonnaie aus dem Haus gehen und mit dem Handy zahlen.“ Im öffentlichen Nahverkehr, beim Besuch von Museen und dem Einkaufen im Supermarkt beispielsweise ist das Bezahlen mit dem Smartphone zum Teil schon heute Realität.
Welche Erfahrungen habt Ihr mit Mobile Banking gemacht, was sollte verbessert werden?