40 Prozent der Deutschen besitzen laut neuester Umfrage ein Smartphone. Zuletzt erhöhte sich der Anteil der Smartphone-Besitzer insbesondere in der Altersgruppe zwischen 50 und 64 Jahren. In der Altersklasse ab 65 Jahren dagegen ist diese Geräteklasse bislang kaum verbreitet.
Morgen feiert das Handy seinen 30. Geburtstag. Am 13. Juni 1983 brachte Motorola das rund 800 Gramm schwere und stolze 33 Zentimeter lange DynaTAC 8000X auf den Markt. Nur 30 Minuten lang reichte der Strom im Akku damals zum Telefonieren, aber angesichts der damaligen Verbindungspreise waren ausgedehnte Gespräche sowieso nicht erschwinglich. „Die Erfolgsgeschichte des Handys zeigt eindrucksvoll, wie schnell IT-Innovationen die Welt verändern“, kommentiert BITKOM-Präsident Prof. Dieter Kempf.
2007 ging es richtig los
Seit Apple im Jahr 2007 das erste iPhone verkaufte, konzentriert sich das Interesse nicht mehr auf herkömmliche Handys, sondern auf Smartphones. 2008 wurden in Deutschland zwar erst 3,1 Millionen Smartphones verkauft, aber nach Berechnungen der Marktforscher von EITO werden es dieses Jahr bereits 28 Millionen sein. Das ist ein Plus von 28 Prozent innerhalb eines Jahres. Experten schätzen, dass 81 Prozent aller in Deutschland dieses Jahr verkauften Mobiltelefone Smartphones sein werden. Kempf: „Smartphones setzen die Erfolgsgeschichte des Handys fort.“
Eine vom BITKOM bei Aris beauftragte repräsentative Umfrage hat jetzt ergeben, dass 40 Prozent der Deutschen (ab 14 Jahren) ein Smartphone besitzen, vor einem Jahr hatte erst einer von drei (34 Prozent) ein solches Gerät. Auffällig ist ein starker Anstieg der Smartphone-Besitzer in der Altersgruppe zwischen 50 und 64 Jahren: Allein im letzten halben Jahr stieg in dieser Altersklasse die Verbreitung von Smartphones in Deutschland von 26 auf 39 Prozent! „Menschen aller Altersklassen setzen auf Smartphones“, sagt BITKOM-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder.
Senioren sind außen vor
Wobei: So ganz stimmt das nicht, denn von den Bundesbürgern ab 65 Jahren nutzen bloß 7 Prozent ein Smartphone. 13 Prozent der Deutschen haben sogar überhaupt kein Mobiltelefon, in der Altersklasse ab 65 Jahren verzichten 40 Prozent auf ein mobiles Telefon.
Glaubt Ihr, dass herkömmliche, „nicht-smarte“ Mobiltelefone ihren 40. Geburtstag erleben werden? Ich glaube nicht, denn auf die eine oder andere Weise werden in zehn Jahren bestimmt alle Mobiltelefone „smart“ sein, also mindestens mit dem Internet verbunden und über Apps erweiterbar sein. Ob in zehn Jahren allerdings Mobiltelefone mit großen Touchscreens noch gefragt sind, ist eine andere Frage. Möglicherweise werden sie demnächst durch Datenbrillen (und anschließend durch spezielle Kontaktlinsen) in der Art von Google Glass ersetzt. Und für die Anwendungen, für die unterwegs ein großes Display benötigt, könnten faltbare oder sonstwie platzsparende Tablets an die Stelle großer Smartphones treten.