Videotelefonie ist in Deutschland inzwischen deutlich weiter verbreitet als noch vor zwei Jahren, berichtet der BITKOM. Als Gründe für den Anstieg nennt der Verband den Boom bei mobilen Geräten mit Internetzugang sowie die „fast flächendeckende Verfügbarkeit von Breitband“.
Der BITKOM hat frische Zahlen dazu vorgelegt, wie sich das Videotelefonieren in Deutschland entwickelt hat. Dazu ließ der Verband im Mai durch Forsa 1.004 Internetnutzer befragen.
Der Befragung zufolge setzen 31 Prozent der Internetnutzer in Deutschland Videotelefonie ein. Das entspricht 17 Millionen Bürgern bzw. 24 Prozent der Personen ab 14 Jahren. Anfang 2011 waren es bloß 7 Millionen. „Hauptgründe für die gewachsene Beliebtheit von Videotelefonie ist die fast flächendeckende Verfügbarkeit von Breitband sowie der Boom bei mobilen Geräten wie Laptops, Smartphones und Tablet Computern“, erklärt BITKOM-Geschäftsleiter Marco Junk den starken Anstieg der Userzahlen.
Überall Kameras – ab Werk!
Ich vermute, dass es abgesehen von diesen Gründen sehr hilft, dass in alle möglichen Endgeräte ab Werk Kameras eingebaut werden und man sich nicht erst eine Webcam als Zubehör kaufen muss. Als Stärken der Angebote nennt der BITKOM die meist kostenfreie Nutzung und einfache Bedienung.
Wie nicht anders zu erwarten, zeigten sich in der Umfrage große Unterschiede zwischen den Altersgruppen. Von den Onlinern ab 60 Jahren verwendet Videotelefonie mit 21 Prozent kaum mehr als jeder fünfte. In der Altersgruppe der 14- bis 29-jährigen Internetnutzern sind mit 40 Prozent schon fast doppelt so viele dabei. Zudem verwenden zwar 37 Prozent der Onliner mit Abitur, jedoch nur 14 Prozent der Onliner mit Hauptschulabschluss Videotelefonie.
Im Berufsalltag kommt Videotelefonie bislang kaum zum Einsatz. 81 Prozent der User nutzen diese Kommunikationsmöglichkeit überwiegend zu privaten Zwecken, nur 10 Prozent überwiegend berufsbezogen. Gleichermaßen privat wie beruflich kommt Videotelefonie bei gerade mal 9 Prozent der User zum Einsatz.
Erst eine Minderheit ist aktiv
Der starke Zuwachs in den letzten Jahren ist interessant, aber dass im Jahr 2013 noch nicht einmal jeder dritte Internetuser Videotelefonie – ich bevorzuge ja den Begriff Videochats – verwendet, überrascht mich. Die große Mehrheit verzichtet auf diese meiner Ansicht nach extrem nützliche Möglichkeit der Kommunikation, obwohl diese alles andere als neu ist.
Ich weiß zwar noch, wie instabil Videochats mit Microsoft Netmeeting in den 90ern zum Teil waren, und die Bildqualität ließ zu wünschen übrig, selbst wenn beide Chatteilnehmer schon über einen ISDN-Verbindung (als es noch kein DSL in Deutschland gab) verfügten. Aber brauchbar war Videochatten damals schon, heute sollte es Standard sein!
Seit wann verwendet Ihr Videochats? Welche Endgeräte bevorzugt Ihr dafür?