Mit Kinect hat Microsoft eine Schnittstelle zur Spielkonsole geschaffen, die vom Markt äußerst gut angenommen wurde. Die Kinect-Kamera zieht nach wie vor großes Interesse auf sich, zumal sie von zahlreichen Entwicklern keinesfalls nur an der Konsole eingesetzt wird. Angesichts dieses Erfolgs wird Kinect ein fester Bestandteil der nächsten Xbox Konsolen-Generation sein.
Vor einigen Tagen hat Microsoft recht ausführlich über die neue Xbox informiert, die kurzum Xbox One heißen wird. Bisherigen Informationen zufolge soll die Konsole auch im Stand-By Betrieb äußerst aktiv sein: Ihre „Sensoren“ sind aktiviert, damit sich die Konsole beispielsweise per Sprachbefehl starten lässt. Diese Ankündigung hat nicht nur positives Feedback hervorgerufen, so mancher Blogger und News-Redakteur findet dies nicht gut.
Wie es scheint, überwacht die Konsole ihr Umfeld fortlaufend – und zugleich ist sie auch noch online. Genau hierin sehen viele Leute ein Gefahr. Die Kamera könnte nicht nur Fotos machen, sondern direkt erfassen, was die anwesenden Personen augenblicklich machen. Zugleich besteht das Risiko, dass diese Daten an Microsoft übertragen werden.
Einige Leute werden sich jetzt mit Sicherheit an den Roman 1984 von George Orwell erinnert fühlen. Der Roman beschreibt eine Welt, in welcher es eine umfassende elektronische Überwachung gibt. Menschen werden an jedem Ort gefilmt und somit kontrolliert. Ein solches Szenario setzt viele Personen in Angst und Schrecken.
Angesichts dieser Situation wäre es nicht überraschend, wenn schon vor der Veröffentlichung der Konsole zu einem Boykott aufgerufen wird. Allerdings ist es fraglich, ob diese Lösung richtig ist. Auf der einen Seite bietet sich somit die Chance, Unternehmen zu zeigen, was man von ihren Produkten hält. Auf der anderen Seite gibt es auch Möglichkeiten, um sich zu schützen. So wäre es zum Beispiel möglich, die Kamera der Xbox One abzudecken oder ihre Internetverbindung manuell zu trennen.
Hierbei handelt es sich um Maßnahmen, die auch bei anderen Geräten angewendet werden können. Eines der Paradebeispiele sind Smartphones und Tablets. So gut wie alle am Markt erhältlichen Geräte sind mit Mikrofonen und Kameras ausgestattet. Dementsprechend besteht schon jetzt die Möglichkeit, andere Personen intensiv auszuspionieren. Ob dies Android oder iOS zulassen, ist wieder ein eigenständiges Thema – doch mit hoher Wahrscheinlichkeit ist dies gegeben und vermutlich werden oder wurden einige Nutzer auf diesem Weg sogar schon längst ausspioniert.
Interessanterweise hat bislang noch kein größeres Blog oder Nachrichtenportal über diese Gefahr informiert. Dabei ist das Spionagepotential ungemein groß, vermutlich sehr viel größer als bei der Xbox. Nur eine falsche App genügt und schon kann der Nutzer unbewusst ausspioniert werden – und ein Smartphone ist im Gegensatz zu einer Spielekonsole auch noch beweglich, wodurch sich ein sehr viel größeres Spionagepotential ergibt.