Smartphones bringen das Internet überall hin. Doch an keinem anderen Ort als zu Hause kommen Apps und Internet auf dem Smartphone bei so vielen Menschen zum Einsatz. Jeder zweite Smartphone-Besitzer in Deutschland verwendet sein Gerät bereits „stets und überall“.
Dank mobiler Endgeräte müssen wir heute nur noch in wenigen Situationen auf die Möglichkeiten von Internet und Apps verzichten. Viele Deutsche verzichten gewissermaßen gar nicht mehr: „49 Prozent der Smartphone-Besitzer älter als 14 Jahre nutzen ihr mobiles Endgerät stets und überall. 58 Prozent der iPhone-Besitzer sind immer und allerorten online. 60 Prozent der Social Networker legen ihr Endgerät ebenfalls nicht aus der Hand“, heißt in der Presseinfo zu einer gemeinsam von TNS Infratest mit dem Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e. V. durchgeführten Studie zu mobilen Aktivitäten, welche diese Woche vorgestellt wurde. In der Altersgruppe zwischen 20 und 29 Jahren sind sogar zwei von drei (67 Prozent) Smartphone-Usern „always on“.
Nicht nur unterwegs
Mobile Endgeräte wie Smartphones und Tablet-Computer haben das Internet zwar endgültig von der Nutzung an festen Orten befreit (theoretisch war man natürlich schon mit einem Notebook und UMTS-Stick in dieser Hinsicht mobil), doch der mit Abstand meistgenannte Ort auf die Frage „In welchen Situationen bzw. an welchen der folgenden Orte nutzen Sie Ihr Smartphone um ins Internet zu gehen oder Apps zu nutzen?“ ist „zu Hause“. (Man sollte also wirklich nicht Internet auf mobilen Endgeräten und mobiles Internet gleichsetzen!)
74 Prozent setzen ihr Smartphone als Beifahrer im Auto ein, 70 Prozent an Orten wie Bahnhöfen, Haltestellen und Flughäfen. Es folgen Restaurants/Cafés sowie öffentliche Verkehrsmittel (jeweils 65 Prozent), Arbeitsplatz (61 Prozent), Geschäfte/beim Einkaufen (60 Prozent), in der Natur/beim Spazieren gehen (51 Prozent), Bars/Nachtclubs (32 Prozent), beim Sport (27 Prozent), im Kino (16 Prozent).
Wo werden Smartphones regelmäßig verwendet?
Aussagekräftiger finde ich allerdings die Antworten auf die leicht abgewandelte Frage, bei der es um die typische Nutzung geht: „In welchen Situationen bzw. an welchen der folgenden Orte nutzen Sie Ihr Smartphone üblicherweise um ins Internet zu gehen oder Apps zu nutzen?“ Das Wort „üblicherweise“ bewirkt hier den Unterschied. Bei den Indoor-Aktivitäten ergibt sich folgende Rangliste: zu Hause (73 Prozent), im Büro/am Arbeitsplatz (38 Prozent), im Restaurant/Café (25 Prozent), in Geschäften/beim Einkaufen (22 Prozent), in Bars/Nachtclubs (11 Prozent), im Kino (4 Prozent).
Bei den Outdoor-Aktivitäten ergibt sich bei der Frage, an welchen Orten das Smartphone üblicherweise zum Einsatz kommt, diese Rangliste: am Bahnhof/an Haltestellen/am Flughafen (38 Prozent), in öffentlichen Verkehrsmitteln (38 Prozent), im Auto als Beifahrer (28 Prozent), in der freien Natur/beim Spazierengehen (22 Prozent), beim Sport (9 Prozent).
In der Studie zeigten sich hinsichtlich des Smartphone-Einsatzes Unterschiede zwischen den Altersgruppen. Bei Smartphone-Besitzern im Alter von 20 bis 29 Jahren kommt das Gerät überdurchschnittlich oft in Restaurants und Cafés zum Einsatz (31 Prozent), bei 30- bis 39-jährigen Smartphone-Usern dagegen besonders oft in Geschäften bzw. beim täglichen Einkauf. Angehörige der Altersgruppe 14 bis 29 Jahre beschäftigen sich auffallend stark bei Outdoor-Aktivitäten mit ihren Smartphones. So setzen 60 Prozent in öffentlichen Verkehrsmittel und 31 Prozent in der freien Natur ihre Geräte ein.
Anbieter von Inhalten aller Art müssen sich darauf einstellen
Die weite Verbreitung mobiler Endgeräte verändert die Erwartungen der User: „Smartphones und Tablets zählen für nahezu alle Bevölkerungsschichten zu ihrem modernen Alltag. Für Unternehmen, Behörden und Institutionen wird daher eine mobil optimierte Präsenz und eine gute Erreichbarkeit im Mobile Internet immer wichtiger. Wir sehen es als unsere Aufgaben an, Deutschland bei dem Weg ins Mobile Internet zu begleiten“, sagt Mark Wächter, Vorsitzender der Fachgruppe Mobile im BVDW.
„Mobile Endgeräte in Kommunikation und Vertrieb einzubeziehen, wird immer wichtiger. Multi-Kanal ist nicht mehr länger das Thema, sondern es geht um Multi-Digital. Wenn Unternehmen heute sicherstellen wollen, ihre Zielgruppen zuverlässig zu erreichen, geht kein Weg mehr an mobiler Ansprache vorbei, denn insbesondere die jüngere Generation ist im Prinzip always on“, so Katja Rick, Associate Director bei TNS Infratest.
Wenn ich unterwegs bin, habe ich mein Smartphone mitunter permanent in der Hand. Zu Hause ist der Smartphone-Einsatz allerdings bei mir allerdings stark rückläufig, da nutze ich mein Tablet, wenn ich nicht am PC sitze. Gibt es in Eurem Leben noch Situationen, in denen Euch das Internet nicht in irgendeiner Form begleitet?