Die Zeitungsverlage investieren seit einiger Zeit verstärkt in Apps. Laut aktueller Umfrage gibt es derzeit mehr Apps für Tablet-Computer als für Smartphones.
65 Prozent der deutschen Zeitungshäuser bieten eine Tablet-App an, 51 Prozent eine für Smartphones. Das sind Daten aus einer aktuellen Umfrage der Zeitungs Marketing Gesellschaft (ZMG) unter 103 Verlagen. Viele Verlage, die noch keine entsprechenden Apps im Angebot haben, planen zumindest deren Einführung: So ist bei 53 Prozent der Verlage, die noch keine Tablet-App anbieten, eine solche geplant. 44 Prozent der Verlage ohne Smartphone-App wollen für diese Geräteklasse künftig eine App anbieten.
Zum Teil können die Apps gratis genutzt werden, aber bereits 64 Prozent der Verlage haben kostenpflichtige Apps für Tablets. Demgegenüber ist immerhin rund die Hälfte der Smartphone-Apps der Verlage gratis.
Mobile Portale sind weit verbreitet
Nicht immer ist eine App die beste Lösung, um Leser auf mobilen Endgeräten zu erreichen, denken wir nur einmal an die verschiedenen Betriebssysteme! Die Gefahr, durch bestimmte technische Anforderungen interessierte Leser auszuschließen, gibt es bei für mobile Endgeräte optimierten Webseiten nicht. Schon 62 Prozent der Verlage haben mobile Portale ihrer Titel im Angebot. 44 Prozent der Verlage ermöglichen ihren Werbekunden dabei Targeting.
„Die mobilen Nutzerzahlen steigen derzeit weiter an. Insbesondere Tablets sind im Kommen“, erklärt Markus Ruppe, Geschäftsführer der ZMG. „Die im Vergleich zu anderen mobilen Endgeräten größeren Displays der Tablets sind optimal, um Zeitungsinhalte wie Nachrichten, aber auch Kommentare und Hintergründe zu lesen. Ein vielversprechender Zeitungskanal, wie die Zeitungshäuser mit ihren Angeboten zeigen.“
Zum langen Lesen besser geeignet
Mich wundert es nicht, dass inzwischen mehr Apps für Tablets als für Smartphones angeboten werden. So praktisch es ist, sich unterwegs dank Smartphone informieren zu können, so wenig wird man zum Smartphone greifen, wenn man ein Tablet zur Hand hat. Das sehe ich auch bei mir selbst: Wenn ich zu Hause bin, nutze ich mein Smartphone nur noch selten, weil das größere Display meines Tablet-Computers für die meisten Anwendungen ein insgesamt besseres „Nutzererlebnis“ bietet.
Gerade zum Lesen längerer Zeitungsarikel bietet sich der Einsatz eines Tablets an. Wenn die Verlage trotz der im Vergleich zu Smartphones geringen Verbreitung von Tablet-Computern heute verstärkt auf Tablets setzen, welchen Stellenwert werden die Tablets bei den Zeitungshäusern dann erst in zwei oder drei Jahren haben?