Die Analysten von ABI Research gehen für dieses Jahr von weltweit rund 150 ausgelieferten Tablet-Computern aus. Bei einem Plus von 38 Prozent bei den Stückzahlen soll das Marktvolumen 64 Milliarden Dollar erreichen.
Wenn man sich daran erinnert, dass es vor dem Jahr 2010 kaum jemanden gab, der an einen Erfolg von Tablet-Computern glaubte, sind die ständigen Wachstumsmeldungen vom Tablet-Markt besonders imposant. ABI Research prognostiziert für 2013, dass die Gerätehersteller global 38 Prozent mehr Tablets als im vorigen Jahr ausliefern werden. Die Umsätze sollen im selben Zeitraum allerdings „nur“ um 28 Prozent auf 64 Milliarden Dollar steigen, was auf sinkende Durchschnittspreise hindeutet.
Noch scheint der Preis für die meisten Käufer jedoch keine besonders große Rolle zu spielen, denn zuletzt dominierte weiterhin Apple den Tablet-Markt. 60 Prozent der voriges Jahr ausgelieferten Tablet-Computer arbeiten mit dem Betriebssystem iOS, 37 Prozent mit Android OS bzw. Android-Varianten. (Hier ist vor allem Amazon zu nennen, denn die Baureihe Kindle Fire arbeitet mit einer stark modifizierten Android-Variante.) Alle anderen Betriebssysteme wie Windows (7, 8 und RT) und BlackBerry OS teilen sich die restlichen drei Prozent.
Android-Tablets holen auf
Der Trend gehe ganz klar zu Android-Tablets, aber Apple werde der erstarkenden Konkurrenz nicht einfach das Feld überlassen, ist man bei ABI Research überzeugt. Das iPad mini wurde letztes Jahr nach Einschätzung der Experten rechtzeitig eingeführt, doch es sei noch nicht abzuschätzen, welche Auswirkungen das auf Apple haben werde. Das erste Quartal 2013 war das erste, in dem die Produktion des billigeren iPad mini mit der Nachfrage seitens der Konsumenten mithalten konnte. Demnächst werde man sehen, inwieweit sich die Nachfrage von der Display-Größe 9,7 Zoll zu 7,9 Zoll verschoben hat.
Die besten Chancen, sich von der Masse der Hersteller abzuheben und an Apple heranzurücken, schreiben die Analysten Samsung zu, obwohl die Südkoreaner vergangenes Jahr mit einigen rechtlichen Problemen zu kämpfen hatten. Dabei würden Samsung die Erfolge im Smartphone-Markt zugutekommen. Hinderlich für den Aufstieg von Android OS im Tablet-Markt seien die im Vergleich zu Samsung geringeren Möglichkeiten der anderen Tablet-Produzenten. Um zu Apple aufzuschließen, seien mehr Innovationen erforderlich.
Vielleicht kennen sich die Verbraucher noch zu wenig aus
Was meint Ihr, muss das Android-Lager tatsächlich innovativer werden, um näher an Apple heranzurücken? Ich glaube nicht, dass der durchschnittliche Tablet-Käufer bei Android-Geräten Innovationen vermisst. Das iPad ist für viele Menschen einfach noch „das“ Tablet und ein Gerät, mit dem sie meinen, beim Kauf nichts falsch machen zu können.
Die meisten Käufer dürften nach wie vor Erstkäufer sein, die mit dieser Geräteklasse noch keine Erfahrungen haben und sich dann an eine starke Marke halten. Die minimale Auswahl an unterschiedlichen Geräten – da haben Android- und Windows-Tablets ja weit mehr Abwechslung zu bieten – ist für Apple in diesem Fall sogar von Vorteil. Demgegenüber muss man bzw. sollte man sich vor dem Kauf eines Android-Tablets gründlich über die Vor- und Nachteile der zahlreichen Modelle informieren. Wer kann das schon?